Angst

Familie von vergewaltigter Wienerin (13) lebt «in Angst»

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Österreich,

Über mehrere Monate soll eine Teenagerin aus Wien von mehreren Männern sexuell missbraucht worden sein. Jetzt spricht die Mutter des 13-jährigen Opfers.

Missbrauch Symbolbild
Eine 12-Jährige wurde offenbar während Monaten sexuell missbraucht und genötigt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mädchen aus Wien wurde offenbar über Monate von einer Gruppe Männer missbraucht.
  • Ihre Mutter hat zunächst nichts vom Leiden ihrer Tochter gewusst.
  • Mittlerweile lebt die Familie in Angst, die Täter sind weiterhin frei.

In Österreich ermittelt die Polizei in einem schockierenden Missbrauchsfall. Ein 13-jähriges Mädchen soll im vergangenen Jahr monatelang von ihrem ehemaligen Freund und dessen Kollegen vergewaltigt worden sein.

Im Fokus stehen insgesamt 17 junge Männer, die grosse Mehrheit von ihnen ist minderjährig. Laut Behörden habe die Gruppe die damals 12-Jährige wiederholt unter Einsatz von Drohungen zum Sex genötigt.

«Wie im falschen Film»

In der ORF-Sendung «Thema» spricht die Mutter des Opfers nun über die Auswirkungen des traumatischen Vorfalls. «Ich kann immer noch nicht ganz realisieren, was geschehen ist. Es fühlt sich an wie im falschen Film», sagt die Mama, die anonym bleiben möchte.

Von den schrecklichen Taten ahnte sie lange nichts. «Die meiste Zeit dachte ich, meine Tochter ist in der Schule oder im Nachmittagsunterricht. Natürlich traf sie sich auch mit Schulkolleginnen oder sonstigen Freunden. Da denkt man sich nichts dabei.»

Aus den sozialen Medien müsse sie sich nun den Vorwurf gefallen lassen, dass sie zu lange nichts bemerkt hat. «Die Aussenwelt denkt, da ist in diese Richtung etwas schiefgegangen. Aber dem ist nicht so», wehrt sich die Mutter.

Ein Bekannter ihrer mittlerweile 13-jährigen Tochter machte sie schliesslich auf die schrecklichen Taten aufmerksam. «Daraufhin habe ich mit meiner Tochter gesprochen.» Die Antworten hatten es offenbar in sich. «Ich habe am ganzen Körper angefangen zu zittern, mir wurde schwindlig und ich war fassungslos», sagt die Mutter.

«Bilder kriegst du nie wieder aus dem Kopf»

Warum hat sich die Tochter ihr nicht früher angetraut? «Sie hatte panische Angst, es war ihr wahnsinnig unangenehm. Die Täter haben sie natürlich überall so hingestellt als Mädchen, das alles tut.» Sie glaube, dass ihr teilweise gar nicht bewusst war, was ihr gerade passiert.

Von den Einvernahmen der Verdächtigen habe die Mutter kaum etwas gelesen. «Es ist psychisch gesehen sowieso schon ein absolutes Martyrium für uns alle. Diese Bilder kriegst du nie wieder aus dem Kopf.»

Ihre Tochter könne aktuell keinen Schritt allein nach draussen machen. «Es ist die Hölle, wir leben in Angst.» Die Familie plane darum in jeglicher Hinsicht einen Neuanfang. «Unser Lebensmittelpunkt muss ein anderer werden.»

Die Täter sind weiterhin auf freiem Fuss. «Wir wissen nicht, was denen oder was Familienangehörigen oder Freunden von denen einfällt. Da ist ständiges Aufpassen nötig. Man kann nicht mehr frei leben», sagt die Mutter abschliessend.

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