Frühere georgische Aussenministerin könnte bald Präsidentin sein
Eine Frau könnte das Amt des georgischen Staatspräsidenten übernehmen – auch wenn sie in der Bevölkerung nicht übermässig beliebt ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Georgien wählt in der Stichwahl ihren Präsidenten oder ihre Präsidentin.
- Die Ex-Aussenministerin Salome Surabischwili hat dabei gute Chancen.
Bei der Präsidentschaftswahl in Georgien steuert die frühere Aussenministerin Salome Surabischwili laut ersten Befragungen nach Schliessung der Wahllokale auf einen Sieg zu. Zwei Umfragen sahen sie heute Mittwochabend übereinstimmend mit zehn und mehr Prozentpunkten vor ihrem Konkurrenten Grigol Waschadse, der ebenfalls früher Chef des Aussenministeriums war. Die 66-Jährige wäre damit die erste Frau in diesem Amt. Mit ersten offiziellen Ergebnissen wurde erst in der Nacht zum Donnerstag gerechnet.
Surabischwili galt bereits in der ersten Runde Ende Oktober als Favoritin, erhielt am Ende aber nur etwas mehr Stimmen als ihr Konkurrent. Sie ging als unabhängige Kandidatin ins Rennen und wurde von der Regierungspartei Georgischer Traum unterstützt. Waschadse war der Kandidat der früheren Regierungspartei Vereinte Nationale Bewegung. Die Stichwahl war notwendig geworden, weil keiner der Kandidaten in Runde eins die absolute Mehrheit erhielt.
Gut 3,5 Millionen Georgier waren aufgerufen, über die Nachfolge von Giorgi Margwelaschwili zu entscheiden, der auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. Die Wahlbeteiligung lag nach ersten Prognosen bei etwa 56 Prozent und damit höher als vor einem Monat.