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Funksprüche enthüllen neue Details zu DHL-Absturz in Litauen

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Litauen,

Funksprüche und Flugdaten zeigen: Beim Absturz der DHL-Maschine in Litauen hat wohl ein Missverständnis zwischen Lotsin und Piloten eine Rolle gespielt.

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Die Absturzstelle der DHL-Maschine in Litauen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein DHL-Frachtflugzeug ist am Montag im litauischen Vilnius verunfallt.
  • Missverständnisse könnten den Absturz mit einem Todesopfer begünstigt haben.
  • Das geht aus dem Funkverkehr zwischen der Crew und der zuständigen Fluglotsin hervor.

In Litauen kam es am Montag zu einem schweren Unfall. Ein Frachtflugzeug des Unternehmens DHL stürzte beim Landeanflug auf die Hauptstadt Vilnius ab. Eine Person, der spanische Pilot der Maschine, kam dabei ums Leben.

Seither laufen Ermittlungen zur Absturzursache. Funk- und Flugdaten, die der «Spiegel» analysiert hat, liefern diesbezüglich nun neue Erkenntnisse. Demnach könnten Fehler in der Kommunikation den Unfall begünstigt haben.

Mehrere Missverständnisse zwischen Lotsin und Crew

Zunächst einmal verlief laut dem Bericht bereits die Kontaktaufnahme der Piloten zum Flughafen problematisch. Die Piloten erhielten zunächst keine Antwort auf ihre Anmeldung. Die Fluglotsin meldete sich erst, nachdem die Crew des Flugzeugs die Anfrage wiederholt hatte.

Danach folgten mehrere Missverständnisse. Die Anweisungen der Lotsin, ob und wie genau das Flugzeug landen soll, sorgten für Verwirrung. Wiederum dauerte es, bis die Lotsin auf die Nachfrage der Piloten reagierte. Letztlich war jedoch klar, dass die Maschine landen durfte.

Das nächste Missverständnis liess aber nicht lange auf sich warten. Denn die Lotsin gab eine falsche Tower-Frequenz durch. Diese Frequenz hätte den weiteren Landeanflug koordinieren sollen.

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Eine Ziffer fehlte. Die Lotsin bemerkte den Fehler auch nicht, nachdem die Piloten sich die Zahl nochmals bestätigen liessen. Aufgrund der falschen Frequenz hatte die Crew keinen Kontakt mehr zum Flughafen.

Funkprobleme sind wohl nicht alleinige Ursache

Wichtig ist zu erwähnen: Die genaue Absturzursache bleibt weiterhin unklar. Denn die Funkprobleme können den Unfall zwar begünstigt haben. Als alleinige Ursache sind diese aber wohl nicht zu betrachten.

Flugkapitän und Flugzeugbauingenieur Claus Cordes sagt gegenüber dem «Spiegel» aber: «Eine erste Sichtung und vorsichtige Deutung der spärlichen verfügbaren Daten lässt eher auf ein fliegerisches als auf ein technisches Problem schliessen.»

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