Für Grippe: Hausärzte in Deutschland fordern Impfkampagne
In Deutschland fordern die Hausärzte für den Winter nicht nur eine Impfkampagne gegen Corona, sondern auch gegen die Grippe.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutsche Apotheker und Hausärzte haben eine Impfkampagne gegen die Grippe gefordert.
- Bisher wurden bereits 22 Millionen Impfdosen gegen die Grippe freigegeben.
- Ziel sei es, dass 75 Prozent der älteren Menschen geimpft werden.
Angesichts der bevorstehenden Grippesaison haben Hausärzte und Apotheker für die Schutzimpfung gegen Influenza geworben. Bei der geplanten bundesweiten Impfkampagne müsse neben der Corona-Impfung auch die Grippeschutzimpfung im Fokus stehen. Das forderte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, am Donnerstag in Berlin.
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) rief die Risikogruppen zum Grippeschutz auf. Das Paul-Ehrlich-Institut gab bislang rund 22 Millionen Impfdosen frei.
Mit einer deutlichen Steigerung der Impfquoten könne die bevorstehende Grippesaison «wesentlich entspannter» angegangen werden. Das erklärte Weigeldt zum Auftakt des Deutschen Hausärztetags in Berlin.
Die Zielvorgaben der Europäischen Union wird in Deutschland bislang nicht annähernd erreicht. Demnach sollen75 Prozent der älteren Menschen gegen Grippe geimpft werden. So lag die bundesweite Impfquote in der Grippesaison 2019/2020 bei den über 60-Jährigen bei 38,8 Prozent.
Risiko für Ansteckung der Grippe diesen Winter höher als normal
«Nach bald drei Jahren Corona-Fokus, müssen die Menschen wieder an die Relevanz anderer Impfungen erinnert werden», forderte Weigeldt. Er sieht dabei auch die Politik in der Pflicht. Ziel sollte es sein, dass sich mindestens zwei Drittel der Älteren in dieser Saison gegen Influenza impfen lassen. «Gerade auch, weil es dieses Jahr unter Umständen zu einer deutlich heftigeren Grippewelle als in den vergangenen Jahren kommen könnte».
Das Risiko für eine Ansteckung mit Grippe dürfte in diesem Herbst «für viele grösser sein. Das, weil das Immunsystem nach zwei Jahren mit niedrigen Grippezahlen auf den Erreger nicht gut vorbereitet ist». Davor warnte auch DAV-Vorsitzender Thomas Dittrich am Rande des Deutschen Apothekertags in München.
Insgesamt sollen für die bevorstehende Grippeimpfsaison rund 26 Millionen Dosen zur Verfügung stehen. «Das wird reichen», versicherte Dittrich.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Schutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herzkreislauferkrankungen, medizinischem Personal und Pflegekräften sowie Schwangeren. Die Risikogruppen ähneln jenen, die auch bei Corona schwere Verläufe fürchten müssen. Die ausdrückliche Empfehlung für Risikopatienten bedeutet aber nicht, dass allen anderen von einer Impfung abgeraten wird.
Die Influenzaimpfung sollte ab Mitte Oktober bis Mitte Dezember erfolgen. Die Impfung gegen Covid-19 und gegen Influenza kann zeitgleich erfolgen.