Gasstreit mit der Türkei: EU treibt Pläne für Sanktionen voran

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Belgien,

Die EU-Staaten schafften heute Montag in Brüssel einen rechtlichen Rahmen, um Sanktionen gegen die Türkei im Erdgas-Streit zu verhängen.

Heiko Maas
Heiko Maas (SPD,l), Bundesaussenminister, spricht zu Journalisten vor dem Treffen der europäischen Aussenminister. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Staaten leiten Sanktionen für den Erdgas-Streit mit der Türkei ein.
  • Mit diesen wird es unter anderem möglich, das Vermögen von Einzelpersonen einzufrieren.

Im Erdgas-Streit mit der Türkei haben die EU-Staaten den rechtlichen Rahmen für neue Sanktionen geschaffen. Mit ihm wird es möglich, das Vermögen von Einzelpersonen oder Unternehmen einzufrieren. Dies, sofern sie an rechtswidrig erachteten Erdgasbohrungen vor Zypern beteiligt sind. Ausserdem können EU-Einreiseverbote verhängt werden, wie die EU-Aussenminister heute Montag in Brüssel entschieden.

Mit den Sanktionen will die EU die Türkei dazu bringen, die Erdgassuche vor dem Mitgliedsland Zypern einzustellen. Bereits im Juli hatte die EU erste Strafmassnahmen veranlasst. Unter anderem bekommt die Türkei 2020 weniger EU-Gelder, ausserdem wurden Verhandlungen über ein Luftverkehrsabkommen ausgesetzt.

Die Türkei weist die Vorwürfe illegaler Bohrungen zurück. Sie vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer, in denen sie probeweise nach Erdgas bohrt, zu ihrem sogenannten Festlandsockel gehören. Die Türkei will mit den Bohrungen auch die Anteile der türkischen Zyprer am Erdgasgeschäft sichern.

Hintergrund des Streits ist die Teilung der Insel Zypern. Die Türkei hält den Norden von Zypern seit 1974 besetzt. Dort liegt die - nur von der Türkei anerkannte - Türkische Republik Nordzypern. Dagegen ist die im Süden gelegene Republik Zypern international anerkannt und seit 2004 EU-Mitglied.

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