Gegner vom Ukraine Krieg in Russland von Vandalen attackiert
Versprayte Haustüren, tote Tiere und Kot auf der Fussmatte: Wer sich in Russland gegen den Ukraine-Krieg ausspricht, macht sich zur Zielscheibe von Vandalen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Kritik an seiner «Militäraktion in der Ukraine» kennt Putin keinen Spass.
- Kriegsgegner müssen mit Haftstrafen und Einschüchterung durch die Polizei rechnen.
- Aktivisten teilen derzeit Bilder, wie ihre Haustüren zum Ziel von Vandalismus wurden.
Wer sich in Russland gegen den Ukraine-Krieg ausspricht, hat mit harten Konsequenzen zu rechnen. Demo-Teilnehmer werden verhaftet, Reporter und Aktivisten erhalten immer wieder einschüchternde Besuche der Polizei.
Der Psycho-Terror geht aber noch weiter: Immer wieder berichten Kriegsgegner von Vandalismus an ihren Haustüren. Auf Telegram teilen sie Bilder von versprayten Türen, Haufen von Tierkot auf der Fussmatte und sogar von abgeschnittenen Tierköpfen.
Auch Dmitry Ivanov, ein russischer Aktivist, der einen Telegram-Kanal mit über 10'000 Abonnenten hat, wurde Opfer von Vandalismus. «Auf der Tür stand ‹Verrate das Mutterland nicht, Dima›», erzählt er der BBC. Auch den Buchstaben Z, der im Ukraine-Krieg zu einem prorussischen Symbol geworden ist, haben die Vandalen dazu gemalt.
Der Student will sich davon aber nicht einschüchtern lassen. «Vor den Taten der Polizei habe ich viel mehr Angst», sagt er der BBC. «Sie haben die Ressourcen und die Macht, dein Leben zu ruinieren, aber das, das ist nur unbedeutender Hooliganismus.»
«Ukraine-Krieg macht mir mehr Angst als Repressionen»
Für Aussagen gegen den Ukraine-Krieg drohen Russen derzeit bis zu 15 Jahre Gefängnis. Mit der Teilnahme an Protesten riskieren sie zudem, ihren Job zu verlieren. «Aber der Krieg macht mir mehr Angst», sagt Ivanov. «Diese zerstörerische, sinnlose Gewalt, die von unserem Land in unserem Namen ausgeführt wird – es ist ein Riesenschock.»