Die Coronakrise trifft Griechenland mit voller Wucht. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) sank um 14 Prozent. Es fehlen Einnahmen aus dem Tourismus und Seeverkehr.
Griechenland
Griechenland leidet stark unter der Coronakrise. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Griechenland leidet stark unter der Coronakrise.
  • Das Bruttoinlandprodukt (BIP) sank um 14 Prozent.
  • Einnahmen aus dem Tourismus und Seeverkehr brechen weg.
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Die Coronakrise hat in Griechenland eine Rekordtalfahrt der Wirtschaft ausgelöst. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) schrumpfte im Zeitraum von April bis Juni um 14 Prozent zum Vorquartal. Dies teilte Statistikamt Elstat am Donnerstag mit.

Der Absturz ist Folge eines Lockdowns, der im März zur Eindämmung des Virus verhängt wurde. Das Land steckt aber bereits seit dem Herbst vorigen Jahres in der Rezession. Das BIP schrumpfte im vierten Quartal 2019 um 0,9 Prozent und Anfang 2020 dann um 0,7 Prozent. Griechenland hatte sich zuvor erst allmählich von den Folgen der Schuldenkrise erholt.

Wachsende Spannungen mit der Türkei

Der Staatsbankrott konnte nur mit Milliardenhilfen aus Europa und vom IWF abgewendet werden. Das dritte Rettungsprogramm endete im August 2018. Die Coronakrise trifft das Land mit voller Wucht, da Griechenland Einnahmen aus dem Tourismus und Seeverkehr wegbrechen. Für 2020 wird ein BIP-Minus von bis zu 10 Prozent erwartet.

Das Land sieht sich zudem wachsenden Spannungen mit der Türkei ausgesetzt. Die Nachbarn und Erzrivalen erheben beide Ansprüche auf Seegebiete im östlichen Mittelmeer, in denen Öl- und Gasvorkommen vermutet werden.

Griechenlands Finanzminister Christos Staikouras erklärte jüngst, das Land sei bereit, einen Teil seiner finanziellen Reserven für Waffenkäufe zu verwenden. Ziel sei es, nach vielen Sparrunden beim Wehretat die Abschreckung zu stärken.

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