Grippewelle in Belgien: Sterblichkeit erreicht Sieben-Jahres-Hoch
Die aktuelle Grippewelle in Belgien führt zu einer alarmierenden Übersterblichkeit. Experten warnen vor der Schwere der Epidemie.

Die Grippewelle in Belgien hat dramatische Ausmasse angenommen. Laut dem staatlichen Gesundheitsinstitut Sciensano wurden zwischen Dezember 2024 und Februar 2025 2'561 mehr grippebedingte Todesfälle registriert als üblich.
Diese Zahlen markieren den höchsten Stand der Übersterblichkeit seit 2018. Besonders betroffen sind Menschen über 85 Jahre, die die Mehrheit der Todesfälle ausmachen.
Steven Van Gucht, Direktor von Sciensano, bezeichnet die aktuelle Saison als eine mit hoher Übersterblichkeit. Er betont jedoch, dass die Zahlen nicht aussergewöhnlich seien.
Grippewelle belastet Gesundheitssystem
Die Grippewelle setzt das belgische Gesundheitssystem unter enormen Druck. Viele Krankenhäuser melden eine Vollbelegung ihrer Betten, wie «VRT» berichtet.
Besonders betroffen sind geriatrische Stationen und Einrichtungen für lungenkranke Patienten. Auch Kinder müssen vermehrt mit schwerer Grippe ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Situation wird durch den krankheitsbedingten Ausfall von medizinischem Personal zusätzlich verschärft. Hausarztpraxen sind überfüllt, mit 644 Grippediagnosen pro 100'000 Einwohnern in der letzten Woche.
Präventionsmassnahmen
Experten betonen die Wichtigkeit von Präventionsmassnahmen. Sciensano empfiehlt das Tragen eines Mundschutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln und Krankenhäusern bei Symptomen.

Van Gucht unterstreicht, dass diese Empfehlung keine Verpflichtung darstelle. Dennoch wird die Bevölkerung zur Vorsicht gemahnt, um die Ausbreitung einzudämmen.
Die Impfung bleibt eine wichtige Schutzmassnahme. Laut «BRF» reduziert sie das Risiko einer Krankenhausaufnahme oder eines tödlichen Verlaufs um etwa 50 Prozent.
Europäischer Kontext
Die Grippewelle ist nicht auf Belgien beschränkt. Ganz Europa kämpft derzeit mit einer Zunahme von Influenza-, Bronchitis- und COVID-19-Fällen, wie «Euronews» berichtet.
In Frankreich hat die Grippewelle seit Weihnachten an Fahrt aufgenommen. Dr. Jean-Luc Leymarie, ein Allgemeinmediziner, beschreibt die aktuelle Epidemie als besonders schwerwiegend.
Auch in anderen europäischen Ländern werden Massnahmen ergriffen. In Ungarn wurde beispielsweise eine Maskenpflicht und ein Besuchsverbot in Kliniken eingeführt.
Ausblick
Experten gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Grippewelle mittlerweile überschritten ist. Sie erwarten, dass die Epidemie in etwa zwei Wochen abklingen wird.
Dennoch mahnen Gesundheitsexperten zur Wachsamkeit. Die hohe Sterblichkeit unterstreicht die Notwendigkeit, die Grippe ernst zu nehmen und Schutzmassnahmen zu ergreifen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich die Situation entspannt. Bis dahin bleibt das belgische Gesundheitssystem in höchster Alarmbereitschaft.