Grossbritannien sagt Ukraine Lieferung von Langstrecken-Raketensystemen zu

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Trotz Warnungen von Russlands Staatschef Wladimir Putin will auch Grossbritannien die Ukraine mit der Lieferung von Langstrecken-Raketensystemen unterstützen.

Artilleriesystem
Das Artilleriesystem MLRS feuert eine Rakete ab. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Warnungen von Putin wird die Ukraine Langstrecken-Raketen von England erhalten.
  • Auch die USA wird ähnliche Systeme an das Land liefern.
  • Am Sonntag warnte Putin westliche Länder vor der Lieferung genau solcher Systeme.

Das Verteidigungsministerium in London teilte am Montag mit, die Lieferung des in den USA produzierten Mehrfachraketenwerfer- Artilleriesystems (MLRS) an die Ukraine sei eng mit der Regierung in Washington abgestimmt.

Die geplante Lieferung der Mehrfachraketenwerfer vom Typ M270 bedeute «einen deutlichen Schub für die Fähigkeiten der ukrainischen Armee», hob das britische Verteidigungsministerium hervor. Das Waffensystem kann Ziele in bis zu 80 Kilometern Entfernung mit präzisionsgelenkten Raketen treffen. Grossbritannien will ukrainische Soldaten auch im Einsatz des neuen Waffensystems schulen.

Die USA hatten vergangenes Woche bereits angekündigt, der Ukraine ihr mobiles Artillerie-Raketensystem Himars zu liefern, dass zeitgleich mehrere präzisionsgelenkte Raketen abschiessen kann und die bisherigen ukrainischen Waffensysteme in Reichweite und Präzision übertrifft. Mit bis zu 80 Kilometern ist ihre Reichweite Militärexperten zufolge etwas grösser als die ähnlicher russischer Systeme, so dass die Kiewer Streitkräfte feindliche Artillerie treffen könnten, ohne in deren Reichweite zu geraten.

Die Lieferung von Raketensystemen mit noch grösserer Reichweite hatte US-Präsident Joe Biden trotz entsprechender Forderungen aus Kiew allerdings abgelehnt. Kreml-Chef Putin warnte, westliche Waffenlieferungen führten allgemein lediglich dazu, dass der Konflikt in der Ukraine in die Länge gezogen werde.

Putin: Keine Langstreckenraketen für Ukraine

Am Sonntag richtete Putin eine Warnung an westliche Staaten, der Ukraine keine Langstreckenraketen zu liefern. Andernfalls «werden wir die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen und unsere Waffen einsetzen (...), um Objekte zu treffen, die wir bisher nicht getroffen haben», sagte er nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Genauere Angaben zu potenziellen Ziele machte er demnach nicht.

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sprach sich dennoch für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine aus, damit diese den Krieg gegen Russland «gewinnen» könne. «Das Vereinigte Königreich steht in diesem Kampf an der Seite der Ukraine und übernimmt eine Führungsrolle bei der Belieferung ihrer heldenhaften Truppen mit den entscheidenden Waffen, die sie für die Verteidigung ihres Landes gegen eine nicht provozierte Invasion brauchen», erklärte Wallace.

«Wenn sich Russlands Taktik ändert, muss sich auch unsere Unterstützung für die Ukraine ändern», fügte der britische Verteidigungsminister hinzu. Die nun zugesagten Mehrfahrraketenwerfer sollten den Schutz der Ukrainer verbessern «gegen den brutalen Einsatz von Langstrecken-Artillerie, die Putins Truppen wahllos eingesetzt haben, um Städte platt zu machen».

Die britische Regierung hat der Ukraine bislang 750 Millionen Pfund (874 Millionen Euro) an militärischer Unterstützung zugesagt. Die Hilfen umfassen unter anderem die Lieferung von Luftabwehrsystemen, tausenden Anti-Panzer-Raketen und hunderten gepanzerten Fahrzeugen.

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