Handelsbarrieren fallen: Kosovo öffnet Grenzen für serbische Waren
Kosovo hebt das Einfuhrverbot serbischer Waren auf, ein Schritt der von der EU und den USA lange gefordert wurde.
Nach langem Drängen der EU und der USA hat Kosovo ein Einfuhrverbot serbischer Waren wieder aufgehoben. Vorerst solle diese Freizügigkeit nur für den Grenzübergang bei Merdare gelten, wo die Warentransporte ausführlich kontrolliert würden, sagte Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti in Pristina, wie kosovarische Medien berichteten. Sobald leistungsfähige Scanner zur Überprüfung von Fahrzeugen eingetroffen seien, würden weitere Grenzübergänge für serbische Waren geöffnet.
Im Juni 2023 hatte Pristina eine Schliessung der Grenzen des Kosovo für Waren und Lastwagen aus Serbien verfügt. Sie hatte damit auf die mutmassliche Verschleppung dreier kosovarischer Polizisten durch serbische Sicherheitskräfte reagiert.
Serbien begrüsst Schritt Pristinas und kritisiert Kurti
Serbiens Ministerpräsident Milos Vucevic begrüsste das Einlenken, kritisierte aber auch Kurtis bisherige Politik als «verantwortungslos». Zwischen den beiden Nachbarländern hatten sich die Spannungen hochgeschaukelt.
Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt dies nicht an. Im Norden des Kosovos leben fast ausschliesslich ethnische Serben.
Im Mai 2023 hatten gewalttätige Serben im Kosovo Soldaten der Nato-geführten Schutztruppe KFOR angegriffen. Zudem hatte im September 2023 ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp sich in der kosovarischen Ortschaft Banjska Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Dennoch hatten EU und USA seit Monaten immer wieder Pristina aufgerufen, Belgrad nicht zu provozieren und unter anderem die Importe aus Serbien wieder zuzulassen.