Im Prozess um den massenhaften Missbrauch einer betäubten Frau in Frankreich ist der angeklagte Ehemann wegen Erkrankung nicht zur ersten Anhörung erschienen.
Gisèle Pélicot Vergewaltigungen
Gisèle Pélicot wurde von ihrem eigenen Mann hundertfach betäubt und missbraucht. (Archivbild) - keystone

Mit Medikamenten soll ein Rentner in Frankreich seine Frau betäubt und von Fremden missbraucht haben lassen. Nun ist der Mann wegen einer Erkrankung nicht zu seiner ersten Anhörung erschienen.

Im Prozess um den massenhaften Missbrauch einer betäubten Frau in Frankreich ist der hauptangeklagte Ehemann erkrankt. Der 72-Jährige habe wegen seines Gesundheitszustands nicht vor Gericht in Avignon zu seiner ersten Anhörung erscheinen können, teilte das Gericht mit.

Der Vorsitzende Richter habe ein medizinisches Gutachten angeordnet. Möglicherweise wird der Prozess für einige Tage unterbrochen, da die Frau und ihre Kinder nicht unter Abwesenheit des angeklagten Familienvaters aussagen wollen.

Ehefrau jahrelang mit Medikamenten betäubt

Der Ehemann soll die inzwischen von ihm geschiedene Frau innerhalb von knapp zehn Jahren immer wieder mit Medikamenten betäubt haben. Dann soll die Frau vor seinen Augen von fremden Männern vergewaltigt worden sein.

Für den Missbrauch drohen den 50 angeklagten mutmasslichen Tätern sowie dem Ehemann bis zu 20 Jahre Haft. Bei den Angeklagten handelt es sich um Männer, die zur Tatzeit zwischen 21 und 68 Jahre alt waren und mit der Justiz zumeist noch nichts zu tun hatten.

Missbrauch kam durch Zufall ans Licht

Der mutmassliche Missbrauch kam erst ans Licht, als der Rentner nach Filmaufnahmen unter den Röcken von Supermarkt-Kundinnen festgenommen wurde. Bei einer Durchsuchung stiessen Fahnder auf dem Computer des Mannes auf Hunderte Videos der Taten.

Vor Gericht sprach die Frau von einer «barbarischen Szene». Die 71-Jährige bestand darauf, dass der Prozess öffentlich stattfindet und als warnendes Beispiel diene für Frauen, die mit Drogen betäubt und dann missbraucht werden.

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