Heiko Maas besucht KZ-Gedenkstätte

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Polen,

Der deutsche Aussenminister Heiko Maas hat in Polen eine KZ-Gedenkstätte besucht. Auschwitz hätte ihn motiviert, in die Politik zu gehen.

Ein Schild mit der Aufschrift «Halt!» in deutscher und polnischer Sprache steht in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz, dem grössten Vernichtungslager der Nationalsozialisten.
Ein Schild mit der Aufschrift «Halt!» in deutscher und polnischer Sprache steht in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz, dem grössten Vernichtungslager der Nationalsozialisten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der deutsche Aussenminister Heiko Maas wird die KZ-Gedenkstätte Auschwitz besuchen.
  • Maas sagte: «Ich bin wegen Auschwitz in die Politik gegangen.»

Aussenminister Heiko Maas hat immer wieder betont, er sei wegen Auschwitz in die Politik gegangen: Am Montag besucht er erstmals als Chefdiplomat die Gedenkstätte für das grösste Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Dort ermordeten sie mehr als eine Million Juden. Bei seinem zweiten Polen-Besuch trifft Maas anschliessend seinen Amtskollegen Jacek Czaputowicz in einem Franziskanerkloster in der Nähe. Der polnische Aussenminister wird Maas aber nicht beim Gedenkstättenbesuch begleiten.

«Ich bin wegen Auschwitz in die Politik gegangen.» Das war im März der prägnanteste Satz aus der Antrittsrede des SPD-Aussenministers, den er allerdings auch schon vorher mehrfach gesagt hatte. Vor allem in Israel machte Maas sich mit dieser Äusserung Freunde. «Das hat unsere Herzen erreicht», sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beim Antrittsbesuch des deutschen Aussenministers in Jerusalem.

Beim Polen-Besuch dürfte es unter anderem um das umstrittene polnische Holocaust-Gesetz gehen, das zu Jahresbeginn eine diplomatische Krise zwischen Polen und Israel ausgelöst hatte. Das Gesetz sah ursprünglich Geld- und Haftstrafen für diejenigen vor, die dem polnischen Staat oder Volk «öffentlich und entgegen den Fakten» die Verantwortung oder Mitverantwortung für Verbrechen des Nazi-Regimes zuschreiben. Kritiker warfen der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) vor, von Polen begangene Verbrechen an Juden vertuschen zu wollen.

Um den Streit zu entschärfen, strich Warschau Ende Juni die Haftstrafen aus dem Gesetz. Ein Schritt, der Netanjahu zufrieden stellte, nicht aber die zentrale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

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