Herbert Kickl und die Demokratie

Anna Mikulics
Anna Mikulics

Österreich,

Gescheiterte Koalitionsgespräche zwischen ÖVP und FPÖ werfen Fragen zur Zukunft Österreichs auf. Experten warnen vor möglichen Folgen einer Kickl-Kanzlerschaft.

Österreich
Herbert Kickl liess die Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP platzen. Ist das positiv für Österreich? - dpa

Die Koalitionsverhandlungen zwischen der rechtspopulistischen FPÖ und der konservativen ÖVP in Österreich sind gescheitert. FPÖ-Chef Herbert Kickl gab den Regierungsauftrag zurück, wie «SRF» berichtet.

Dies wirft die Frage auf, ob das Scheitern der Gespräche positiv für die österreichische Demokratie ist.

«Machen wir’s dem Orbán nach»

Denn viele Beobachter sehen in Kickl tatsächlich eine potenzielle Bedrohung für die Demokratie. Experte Filip Milačić von der Friedrich-Ebert-Stiftung vergleicht ihn in «vorwärts», der Zeitung der SPD, mit Viktor Orbán.

herbert kickl am mikrofon
Kann Herbert Kickl noch Kanzler von Österreich werden? - keystone

Diese Sorge hat ihren Urpsrung in einer Aussage des Politikers. «Machen wir’s dem Orbán nach», sagte Kickl laut «Zeit» vor rund zwei Jahren.

Das Recht muss der Politik folgen

Ob es sich bei der Variante der FPÖ tatsächlich um eine «bessere» Demokratie handelt, ist fraglich. Experten und Expertinnen befürchteten allerdings weitreichende Folgen für Österreich unter einem Kanzler Kickl.

So wurde mehrmals gewarnt, dass der FPÖ-Politiker versuchen könnte, Medien, Justiz und Verwaltung zu kontrollieren.

Denkst du, dass Herbert Kickl ein guter Kanzler für Österreich wäre?

Laut «Profil» galt eine von Kickls Aussage als Innenminister im Januar 2019 als besonders alarmierend: «Ich glaube immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass das Recht der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem Recht.»

Diese Äusserung wurde als direkter Angriff auf den Rechtsstaat gewertet.

Die polarisierende Rhetorik von Kickl

Der FPÖ-Politiker setzt ausserdem auf polarisierende Rhetorik, die oft als spaltend und demokratiegefährdend kritisiert wird. Er bezeichnet sich selbst als «Volkskanzler».

Der Begriff wird historisch laut «Tagesschau» mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht.

Und auch im Zusammenhang des Platzens der Koalitionsgespräche werfen Kritiker Kickl undemokratischer Verhalten vor: Er wollte alle wichtigen Ministerien an FPÖ-Politiker vergeben und handelte damit machtgierig, berichtet «Profil».

Regierungsbildung in Österreich
Die FPÖ und Kickl könnten in Neuwahlen über 30 Prozent der Stimmen erzielen. - dpa

Immer wieder wird ihm auch vorgeworfen, die Pressefreiheit einschränken zu wollen. Das steht so explizit nicht im Parteiprogramm der FPÖ – wie auch viele andere Vorwürfe von Kritikern.

So warf auch er schon seinen politischen Mitspielern laut «Profil» eine «Demontage der Demokratie» vor. Die Antwort darauf, welche der beiden Seiten mit dieser Aussage Recht behält, kann wohl höchstens die Zukunft mit Sicherheit bringen.

Kommentare

Curaglia

Weiss Kickl denn was das Wort Demokratie überhaupt bedeutet?

User #3810 (nicht angemeldet)

Bömmerman hat Kikl sehr gut verstanden..

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