Horst Seehofer: Mehrheit der Deutschen für Rücktritt
Vor dem Hintergrund des Streits um die Asylpolitik ist die Mehrheit der Deutschen und selbst der CSU-Anhänger für einen Rücktritt von Horst Seehofer.
Das Wichtigste in Kürze
- Einer Umfrage zufolge hat das Vertrauen in Horst Seehofer abgenommen.
- Auch innerhalb der eigenen Partei (CSU) sinkt die Zustimmung.
Seehofer und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder haben deutlich an Vertrauen verloren und sind im aktuellen Politiker-Ranking auf die hinteren Plätze abgerutscht. Söder büsste gegenüber der Beliebtheitsskala im April zehn Punkte ein, Seehofer elf Punkte. Im Juli rangieren hinter den beiden CSU-Politikern nur noch die Fraktionsvorsitzenden der AfD, Alice Weidel und Alexander Gauland.
Der Absturz Seehofers geht nach Einschätzung von Forsa-Chef Manfred Güllner auf seinen Dauerkonflikt mit Merkel zurück. Auch durch seine jüngsten Auftritte habe er bei den Deutschen und in der eigenen Partei an Glaubwürdigkeit verspielt, sagte Güllner RTL. «Nur von den AfD-Anhängern, die die CSU bekämpfen will, wird Seehofer noch geschätzt.»
Nach dem am Montag veröffentlichten RTL/n-tv-Trendbarometer sind 62 Prozent der Deutschen der Auffassung, Horst Seehofer sei nicht mehr tragbar. Bei den CSU-Wählern sind es 56 Prozent – und das drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern.
Nach der Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und n-tv halten zwei Drittel der Deutschen Seehofer für einen Störenfried, 27 Prozent sehen in ihm dagegen einen aufrechten Politiker. Auch bei den CSU-Anhängern sind nicht alle vom Parteichef überzeugt. 46 Prozent halten Seehofer für einen aufrechten Politiker, aber genauso viele für einen Störenfried.