Bei einer nicht genehmigten Solidaritätskundgebung sind in Moskau Hunderte Menschen festgenommen worden. Auch ein SRF-Kameramann wurde festgehalten.
Moskau Demonstration
Polizisten tragen in Moskau einen festgenommenen Demonstranten weg. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Kundgebung sind in Moskau hunderte Personen festgenommen worden.
  • Es ist eine Solidaritätskundgebung für den Enthüllungsjournalisten Iwan Golunow.
  • Auch ein Kameramann vom SRF wurde eine halbe Stunde lang festgehalten.
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Bei einer nicht genehmigten Solidaritätskundgebung für den russischen Enthüllungsjournalisten Iwan Golunow in Moskau sind Hunderte Menschen festgenommen worden. Darunter war auch Kremlkritiker Alexej Nawalny, wie seine Sprecherin am Mittwoch über Twitter mitteilte.

Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 1200 Menschen an der Kundgebung, wie die Nachrichtenagentur Tass meldete. Unter den Festgenommenen sind auch Journalisten.

Die Behörden sprachen am Nachmittag von mehr als 200 Festnahmen, das Bürgerrechtsportal «OWD-Info» wenig später von mehr als 420. Viele seien wenig später wieder auf freien Fuss gekommen.

Kameramann vom SRF

Auch ein Kameramann des Fernsehsenders SRF wurde von der Polizei eine halbe Stunde lang in einem vergitterten Fahrzeug festgehalten. Dies berichtete die «Tagesschau» am Abend.

SRF Tagesschau
Hier wird der SRF-Kameramann in einem vergitterten Fahrzeug festgehalten. - Screenshot SRF

Auch Kremlkritiker unter den Festgenommenen

Auf Bildern war zu sehen, wie Russlands führender Oppositioneller Nawalny von Polizisten in einen Polizeibus gezogen wurde. Er war in den vergangenen Jahren schon mehrfach festgenommen worden.

Der Aktivist schrieb nach seiner Festnahme auf Twitter: «Es macht Sinn, die Machthaber sind höllisch erschrocken wegen der fantastischen und einmütigen Solidaritätsbekundung in der Golunow-Sache.» Ihm drohen seiner Sprecherin zufolge bis zu 30 Tage Haft.

Moskau Demonstration
Oppositionspolitiker Alexej Nawalny stellt die russische Regierung in Frage. - dpa

Golunow hatte zuvor noch vor ungenehmigten Protesten gewarnt. Der Reporter war wegen eines mutmasslichen Drogendelikts festgenommen worden. Allerdings stellte sich das Verfahren als inszeniert heraus.

Der russische Innenminister Wladimir Kolokolzew hatte ihn mangels Beweisen wieder auf freien fuss setzen lassen. Golunow hatte für sein Internetportal «Medusa» etwa enthüllt, wie Polizei und Geheimdienstler sich im Beerdigungsgeschäft bereicherten.

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