Huthi-Terror: Kreuzfahrtschiffe sagen Reisen durchs Rote Meer ab
Auch die Kreuzfahrtunternehmen leiden unter den Angriffen der Huthi-Rebellen – sie müssen zahlreiche geplante Reisen in der Region streichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aufgrund der Huthi-Angriffe ist der Gütertransport im Roten Meer eingeschränkt.
- Auch Kreuzfahrt-Unternehmen sind betroffen: Mehrere sagen ihre Reisen in der Region ab.
- Die Sicherheit des Personals und der Passagiere gehe vor, meldet die Reederei MSC.
Die Auswirkungen der Terroranschläge der Huthi-Rebellen gehen über das Stilllegen von Container- und Tankerrouten hinaus. Nun sind auch die Geschäfte der Kreuzfahrtunternehmen betroffen, da sie ihre touristischen Aktivitäten erheblich einschränken müssen.
Zum ersten Mal sehen sich Reedereien gezwungen, Schiffsreisen im Roten Meer und im Golf von Aden abzusagen. Die alternative Route um Afrika ist zwar länger, bietet jedoch mehr Sicherheit für Schiff und Besatzung, wie «Bild» berichtet.
Absage aller Reisen durch das Rote Meer
Die Schweizer Reederei MSC hat letzte Woche angekündigt, dass sie verschiedene Fahrten in der Region absagen muss. Betroffen sind die Schiffe «MSC Virtuosa», «MSC Opera» und «MSC Splendida». Sie können nicht vom Persischen Golf und dem Indischen Ozean zurück nach Europa fahren.
«Die Sicherheit der Passagiere und der Besatzung hat stets oberste Priorität. Ohne alternative Routen gab es damit keine andere Möglichkeit, als diese Reisen abzusagen», teilt MSC mit.
Das deutsche Kreuzfahrt-Unternehmen «AIDA Cruises» gab am Donnerstag ebenfalls Absagen bekannt: Alle Fahrten durch das Rote Meer und den Suezkanal nach Westeuropa wurden gestrichen.
Ihre drei Kreuzfahrtschiffe werden am Ende ihrer Winterreisen ohne Gäste um Afrika herum nach Westeuropa zurückkehren. Die Schiffe hätten Kapazität für über 9000 Passagiere.
Das Schiff «AIDAbella», welches derzeit in Asien unterwegs ist, wird nach ihrer Umrundung Afrikas bereits am 16. April statt am 26. Mai von Dubai aus direkt nach Kiel fahren und dort am 18. Mai ankommen.
AIDA-Passagiere, die bereits für diese nun gestrichenen Reisen gebucht hatten, würden per Post informiert. Sie erhalten bei einer Neubuchung demnach einen Gutschein im Wert von zehn Prozent ihres bisherigen Reisepreises.
Weitere Reedereien wie Costa aus Italien oder Tui Cruises aus Deutschland haben mehrere Schiffe in den betroffenen Gebieten. Obwohl es hier noch keine Absagen gibt, wird erwartet, dass bald neue Routen festgelegt werden.
Huthi-Rebellen werden vom Iran unterstützt
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe im Roten Meer an. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.
Die schiitischen Huthi-Rebellen haben im Jemen in ihrem seit 2014 laufenden Aufstand weite Teile im Landesnorden eingenommen. Sie werden vom mehrheitlich schiitischen Iran unterstützt.