Im Ukraine-Krieg: Ausländern droht Tod durch Erschiessung
Drei Männer wurden Anfang Juni in der Ukraine von prorussischen Separatisten zum Tod verurteilt. Die ausländischen Söldner haben dagegen Berufung eingelegt.

Das Wichtigste in Kürze
- Drei Männer wurden in der Ukraine von prorussischen Separatisten gefangen genommen.
- Den zwei Briten und dem Marokkaner droht der Tod durch Erschiessung.
- Die ausländischen Söldner haben gegen das Gerichtsverfahren Berufung eingelegt.
Drei von prorussischen Separatisten in der Ostukraine zum Tode verurteilte Ausländer haben den Behörden zufolge Berufung gegen die umstrittenen Gerichtsverfahren eingelegt. Das sagte Separatistenführer Denis Puschilin am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen.
Sollte das Gericht der international nicht anerkannten «Volksrepublik Donezk» die Strafe für rechtmässig halten, dann soll das Urteil vollstreckt werden.
Die zwei Briten und der Marokkaner würden dann Puschilin zufolge unter Ausschluss der Öffentlichkeit erschossen. Zuvor hatte bereits die Anwältin von einem der Männer über die Berufung ihres Mandanten berichtet.
Anfang Juni zum Tode verurteilt worden
Die Separatisten in der Region Donezk haben kürzlich ein Moratorium auf die Todesstrafe aufgehoben. Puschilin unterschrieb dazu einen Erlass am Dienstag.
Die Männer waren Mitte April in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol von prorussischen Kämpfern gefangen genommen und Anfang Juni als ausländische Söldner zum Tode verurteilt worden.

Die beiden Briten hatten Medien zufolge schon vor dem Krieg in der Ukraine gelebt und auch dort geheiratet. Grossbritannien, die Ukraine und die Vereinten Nationen kritisierten das Todesurteil scharf und sprachen von Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten.
Separatistenchef Puschilin sprach zudem von Prozessvorbereitungen gegen mehr als hundert ukrainische Kämpfer, die bis Ende Mai das mittlerweile von Russland eroberte Mariupol verteidigt hatten. Die Männer des Asow-Regiments sässen bereits in Untersuchungshaft. Medien zufolge sind auch weitere Ausländer in der Gewalt der Separatisten.