Impfprogramm in Grossbritannien kostet 14,2 Mia. Franken
Um die britische Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen, muss die Regierung nach Einschätzung des Rechnungshofs bis zu 14,2 Mia. Franken einplanen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Mega-Impfprogramm der britischen Regierung kostet 14,2 Mia. Franken.
- Letzten Dienstag hat das Land mit der Impfung seiner Bevölkerung begonnen.
Dieses Geld sei nötig, um Impfungen zu bezahlen, Impfstoffe herzustellen und auszuliefern sowie globale Ansätze zur Pandemiebekämpfung zu unterstützen, schrieb die Aufsichtsbehörde in einem in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Bericht.
Allerdings könnten die Kosten weiter steigen. Nicht eingerechnet seien unter anderem mögliche künftige Impfprogramme. Grossbritannien hat vergangene Woche mit Massenimpfungen begonnen. Dazu wird das Mittel des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eingesetzt.
Bisher hat die Regierung Verträge über 40 Millionen Dosen des Mittels geschlossen. Damit könnten 20 Millionen Menschen - rund ein Drittel der Bevölkerung - geimpft werden, denn für den vollen Schutz sind zwei Dosen notwendig. Zudem gibt es Lieferverträge mit anderen Pharmakonzernen.
Grossbritannien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie getroffenen Länder Europas. Die Krankenhäuser stehen landesweit unter Druck. Vor manchen Notaufnahmen in Nordirland stauten sich Berichten zufolge Rettungswagen, Dutzende Patienten warteten auf freie Betten.
Minderheiten seltener zu Impfungen bereit
Einer Studie der Gesundheitsorganisation Royal Society for Public Health (RSPH) zufolge sind Schwarze, Asiaten und Angehörige ethnischer Minderheiten in Grossbritannien seltener zu Corona-Impfungen bereit.
Von ihnen bejahten dies nur etwa mehr als die Hälfte (57 Prozent). Zudem gebe es deutliche soziale Unterschiede. Insgesamt würden sich demnach immerhin drei Viertel (76 Prozent) der Menschen impfen lassen, falls es ihnen ihr Arzt empfehlen würde, so die RSPH.
«Es ist äusserst beunruhigend, dass sowohl diejenigen, die in ärmeren Gegenden leben, als auch Angehörige ethnischer Minderheiten seltener den Impfstoff in Anspruch nehmen wollen», sagte RSPH-Chefin Christina Marriott. «Dabei haben diese Gruppen am stärksten unter Covid gelitten.»