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Internationale Raumstation: Japanischer Tourist auf dem Weg

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Kasachstan,

Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa ist auf dem Weg auf die Internationale Raumstation. Dort will er 12 Tage bleiben.

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Die Vorbereitungen für den Start zur ISS laufen (Symbolbild). - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Superreiche Menschen leisten sich vermehrt Reisen ins Weltall.
  • Jetzt ist der japanische Milliardär Yusaku Maezawa auf dem Weg zur ISS.

Viele träumen von einem Flug ins Weltall. Für die allermeisten wird er ein Traum bleiben, weil es schlichtweg zu teuer ist. Nun will ein Japaner für zwölf Tage auf die Internationale Raumstation reisen. Er ist Milliardär.

Flug ins All statt Strandurlaub: Erstmals seit zwölf Jahren hat Russland wieder Weltraum-Touristen zur Internationalen Raumstation ISS geflogen.

Die Rakete vom Typ Sojus dockte am Mittwochnachmittag um 14.40 MEZ erfolgreich an der Station an, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. An Bord waren der japanischen Milliardär Yusaku Maezawa (46) und sein Assistent Yozo Hirano.

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Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa - AFP/Archiv

Die Rakete war rund sechs Stunden zuvor vom Weltraumbahnhof Baikonur im zentralasiatischen Kasachstan aus gestartet. Auch Kosmonaut Alexander Missurkin war dabei.

Aufnahmen von Roskosmos hatten gezeigt, wie das Raumschiff MS-20 bei Winterwetter planmässig von der Startrampe abhob. «Träume werden wahr», schrieb Maezawa vor dem Abflug auf Twitter. «Die Internationale Raumstation wird zwei Wochen lang mein Zuhause sein.»

Wenig später hiess es von der Flugleitzentrale, der Flug verlaufe normal. «Herzlich Willkommen», twitterte der Kosmonaut Anton Schkaplerow dann nach dem erfolgreichen Andocken der Sojus-Rakete. «Wir haben schon Abendessen und Schlafplätze für euch vorbereitet.»

Internationale Raumstation: Neun Touristen

Privatpersonen an Bord der Station in rund 400 Kilometern über der Erde sind in den vergangenen Jahren selten gewesen. Mit den beiden Japanern steigt die Zahl der von Roskosmos beförderten Touristen auf nun neun. Ein Grund für die Zahl ist, dass die russischen Raketen viele Jahre lang US-Astronauten auf die Internationale Raumstation mitgenommen haben. Zudem sind die Kosten für solche Reisen nach wie vor immens.

«Wir sprechen von mehreren Zehn-Millionen US-Dollar.» Das sagte der Chef des auf Weltraum-Tourismus spezialisierten US-Unternehmens Space Adventures, Tom Shelley.

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Die undatierte Aufnahme zeigt die Internationale Raumstation (ISS) mit dem angedockten europäischen Wissenschaftslabor Columbus (Mitte, unten links) in der Erdumlaufbahn. - dpa

Ihm zufolge werden pro Person und Flug auf die Internationale Raumstation umgerechnet zwischen 44 Millionen und 53 Millionen Euro fällig. «Es klingt sehr teuer, aber letztlich ist es eine unbezahlbare Gelegenheit.» Der Weltraum-Tourismus bleibt damit auf absehbare Zeit weiterhin nur etwas für Schwerreiche.

Preis für Flug nicht bekannt

Wie teuer den beiden Japanern ihr Flug zur ISS genau kommt, ist nicht bekannt. Maezawa gehört laut dem Magazin «Forbes» mit einem Privatvermögen von 1,7 Milliarden Euro zu den 30 reichsten Menschen in Japan.

Begonnen hatte er 1998 mit dem Versand von CDs. Später machte der Unternehmer sein Geld mit dem Verkauf von Kleidung im Internet. Das machte er über die 2004 gegründete Webseite Zozotown.

Maezawa hat sich zuletzt als Raumfahrt-Enthusiast einen Namen gemacht. Sein rund drei Monate dauerndes Training zur Vorbereitung für die Zeit in der Schwerelosigkeit dokumentierte er im Kurznachrichtendienst Twitter.

«Es ist das härteste Training aller Zeiten.» Er postete dazu ein Bild von sich auf einem sich ständig drehenden Stuhl. «Der Drehstuhl – fühlt sich fast wie Folter an.»

«Ich habe eine Liste mit hundert Dingen, die ich auf der Raumstation tun will, zum Beispiel Badminton spielen.» Bei Youtube folgen ihm bereits 755'000 User. In den sozialen Netzwerken wolle er über seine Eindrücke in der Schwerelosigkeit berichten.

Für den exzentrischen Modeunternehmer und Kunstsammler ist der Aufenthalt in der Raumstation nur ein erster Schritt zu weitaus ehrgeizigeren Plänen. Er will wahrscheinlich 2023 mit einem privaten SpaceX-Flug um den Mond fliegen. In einem weltweit verbreiteten Aufruf hat er Begleiter dafür gesucht.

Mit Weltall-Tourismus Geld verdienen

Russland dürfte der Trubel um den Weltraum-Tourismus gelegen kommen. Roskosmos will künftig weitere Privatpersonen ins All bringen - und damit vor allem Geld verdienen. Seit die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Astronauten mit privaten Raumschiffen zur ISS fliegt, sind in den russischen Sojus-Kapseln Plätze frei geworden.

Für Aufmerksamkeit hatte im Herbst ein russisches Filmteam gesorgt. Dieses flog nach nur wenigen Wochen Training für einen kurzen Dreh auf die Internationale Raumstation.

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Shatner (Mitte) auf dem Weg zur Raumkapsel - BLUE ORIGIN/AFP

Auch die USA sorgten für spektakuläre Flüge: Vor fast zwei Monaten flog «Star Trek»-Ikone William Shatner ins All - der frühere «Captain Kirk»-Darsteller. Der 90 Jahre alte kanadische Schauspieler unternahm an Bord einer «New Shepard»-Raumkapsel von Amazon-Gründer Jeff Bezos einen zehnminütigen Ausflug.

Er denke, dass Flüge von Touristen ins All in den nächsten Jahren leichter möglich sein werden. Das sagte Maezawa am Tag vor seinem Abflug der russischen Staatsagentur Ria Nowositi zufolge. «Unsere Aufgabe ist es zu zeigen, wie Schwierigkeiten überwunden werden können.»

Die Kosmonauten der ISS dürften das Raumschiff noch aus einem anderen Grund erwartet haben: An Bord waren Roskosmos zufolge Geschenke zum Neujahr. Darunter seien Briefe von den Familien und Freunden und «hausgemachte Leckereien».

In dem insgesamt 162 Kilogramm schweren Gepäck waren demnach auch Materialien für Forschung und Experimente. Aber auch Hygieneartikel, Lebensmittel und 13 Kilogramm frisches Obst.

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