Irland ist eines der wenigen Länder in der EU, dass einen Schwangerschaftsabbruch per Verfassung verbietet. Das soll sich nun ändern. Am Freitag stimmt das irische Stimmvolk über eine entsprechende Verfassungsänderung ab.
Schwangerschaftsabbruch
Eine Volksinitiative für weniger Schwangerschaftsabbrüche wurde lanciert. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 25. Mai findet in Irland ein Referendum zum umstrittenen Abtreibungsgesetz statt.
  • Die Iren stimmen über die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen ab.
  • In dem katholisch geprägten Land gilt eines der strengsten Abtreibungsverbote in der EU.
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Die Iren stimmen am Freitag über die Streichung des Abtreibungsverbots in der Verfassung ihres Landes ab. Im katholisch geprägten Irland gilt eines der strengsten Verbote von Schwangerschaftsabbrüchen in der Europäischen Union. Wer gegen das Verbot verstösst, kann mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden. Selbst nach einer Vergewaltigung ist in Irland ein Schwangerschaftsabbruch untersagt. Das Gesetz war 2014 gelockert worden. Seitdem ist eine Abtreibung zulässig, wenn das Leben der Schwangeren bedroht oder sie selbstmordgefährdet ist.

Per Verfassungszusatz von 1983 sind ungeborene Kinder genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen in dem Land faktisch unmöglich. Durch das Referendum soll dem Parlament die Möglichkeit gegeben werden, Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche zu legalisieren. In Meinungsumfragen lagen die Befürworter einer Gesetzeslockerung zuletzt vorne. Zehntausende im Ausland lebender Iren sollen Berichten zufolge für das Referendum in ihre Heimat gereist sein.

Ein Plakat, das mit der Aufschrift «Ihr Körper – ihre Wahl» dafür wirbt, beim Referendum für die Abschaffung des Verfassungszusatzes zum Abtreibungsverbot zu stimmen, wurde mit einem «Nein» übermalt.
Ein Plakat, das mit der Aufschrift «Ihr Körper – ihre Wahl» dafür wirbt, beim Referendum für die Abschaffung des Verfassungszusatzes zum Abtreibungsverbot zu stimmen, wurde mit einem «Nein» übermalt. - dpa

Die Wahllokale sind von 8 Uhr bis 23 Uhr MESZ geöffnet. Wahlberechtigt sind rund 3,2 Millionen Menschen. Auf einigen abgelegenen Inseln im Westen des Landes begann die Abstimmung bereits am Donnerstag.

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