Isolierte Familie: Österreicher der Freiheitsberaubung verdächtigt
Das Wichtigste in Kürze
- Im Zusammenhang mit der isoliert lebenden Familie wurde ein Österreicher verhaftet.
- Er mietete den Bauernhof, auf dem ein Vater mit sechs Kindern neun Jahre lang lebte.
Im Fall einer isoliert lebenden Familie auf einem Bauernhof in den Niederlanden wird ein Österreicher der Freiheitsberaubung verdächtigt. Das teilte die niederländische Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Der 58-Jährige war am Dienstag festgenommen worden. Er hatte einen Bauernhof in Ruinerwold gemietet, auf dem ein Vater mit sechs erwachsenen Kindern offenbar neun Jahre völlig isoliert in einem Kämmerchen gehaust hatte.
Der Wiener Mieter soll auf dem Hof regelmässig Reparaturen ausgeführt haben, aber nicht dort gewohnt haben.
Der Mann solle Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden, hiess es.
Gegenüber der Zeitung «AD» erklärten Nachbarn, sie hätten immer nur einen Mann im Garten gesehen. Ein Anwohner sagte: «Der Mann war jeden Tag da. Von den Kindern hatte ich keine Ahnung. Ich bin völlig überrascht.»
Familie wohnte jahrelang isoliert
Auf einem abgelegenen Bauernhof im Dorf Ruinerwold hatten Beamte Anfang Woche eine Familie entdeckt, die dort seit 2010 gehaust haben soll.
Nach der Entdeckung laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Eine Sondergruppe von 25 Beamten untersuche den Fall. Das teilte die Polizei in der Provinz Drenthe am Mittwochmorgen mit.
Zunächst waren am Dienstag Meldungen laut geworden, dass die Familie in einem Keller gehaust hatte. Später präzisierte die Polizei, sechs Menschen an in einem abschliessbaren kleinen Raum in der Wohnung angetroffen zu haben. Es sei kein Keller gewesen. «Es ist undeutlich, ob sie dort freiwillig waren.»