In Italien ist es am Sonntag zu einem Gletscherbruch gekommen. Die Suche nach 13 Vermissten geht weiter.
Gletscher
Der Gletschersturz in den Dolomiten (I). - --/Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Retter haben nach dem Gletscherbruch in Italien Kleidung gefunden.
  • Es ist unklar, ob es sich um Kleidung von einem der Opfer handelt.
  • Es werden noch 13 Personen vermisst. Sieben Menschen sind tot.
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Am zweiten Tag nach dem tödlichen Lawinen-Unglück in Norditalien haben die Rettungskräfte die Suche nach den Vermissten an der Marmolata in den Dolomiten fortgesetzt.

Im Einsatz waren hauptsächlich Drohnen, da ein Einsatz am Boden noch zu gefährlich war. Bei den Überflügen entdeckten die Helfer nach eigenen Angaben Kleidungsstücke im Bereich des Unglücksortes.

Unklar sei aber, ob es sich um Kleidung von Opfern handle, erklärte ein Mitglied der Helikopter-Einheit des Trentinos, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag berichtete. Die Experten wollten anschliessend prüfen, ob und wie die Kleidung geborgen werden könne und ob dort möglicherweise Opfer lägen.

Sieben Bergsteiger tot

Die Lawine riss am Sonntagnachmittag an dem Gletscher in den Dolomiten mindestens sieben Bergsteiger in den Tod. Acht Menschen wurden verletzt. 13 Menschen gelten weiter als vermisst.

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Der Unglücksort an der Marmolata. - AFP

Wegen der drohenden Gefahr, weiterer Lawinen und für den ungestörten Ablauf der Rettungsarbeiten blieb das Gebiet um den Berg gesperrt, wie die Autonome Provinz Trient mitteilte, an deren Grenze zur Region Venetien die Marmolata liegt.

Die Behörden veröffentlichten auch ein Video von der Abbruchstelle auf dem Berg, an der ein grosses Loch und tiefe Risse klafften. Der Chef der Bergrettung, Maurizio Dellantonio, stellte in Aussicht, ab Mittwoch oder Donnerstag bis zu 15 Spezialisten und Hunde bei der Suche nach möglichen Opfern an den abgegangenen Gletschermassen einzusetzen.

Bergung könnte Wochen dauern

Für den Einsatz der Rettungskräfte vor Ort am Boden ist jedoch das Wetter entscheidend. Am Montag brachen die Behörden die Such- und Bergungsarbeiten wegen eines Unwetters ab. Die Bergretter befürchten, dass es Wochen oder sogar noch länger dauern könnte, bis alle Toten unter den Eis- und Geröllmassen lokalisiert und geborgen werden.

Die Lawine habe sich inzwischen festgesetzt und sei sehr hart geworden. Graben könne man nur mit technischem Gerät, was aber unter diesen Umständen nicht an Ort und Stelle gebracht werden könne, sagte Dellantonio.

Als Grund für den Gletscherabbruch sehen Experten, Bergkenner sowie der italienische Ministerpräsident Mario Draghi und Staatsoberhaupt Sergio Mattarella die Folgen des Klimawandels. Seit Jahren schmilzt das Gletschereis in den Alpen wegen der gestiegenen Temperaturen davon.

Im Gebiet der Marmolata war es in den Tagen vor dem Unglück ausserdem ungewöhnlich warm, und es mangelte wie in vielen anderen Teilen Italiens an Niederschlägen. Dadurch werden die Gletscher dem südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messern zufolge immer instabiler.

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