Italien verbietet Pro-Palästina-Demos an Holocaust-Gedenktag
Italien will Pro-Palästina-Demonstrationen am Holocaust-Gedenktag am morgigen Samstag verbieten. Innenminister Matteo Piantedosi hat die Polizeichefs der italienischen Grossstädte aufgerufen, pro-palästinensische Veranstaltungen auf einen anderen Tag zu verschieben.
Pro-Palästina-Kundgebungen werden in Mailand und anderen Grossstädten – inklusive Rom – am Holocaust-Gedenktag am Samstag verboten, da die Gefahr von anti-israelischen oder sogar antisemitischen Vorfällen bestehe, sagte der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala am Freitag.
Ausschreitungen in Italien
Mehrere palästinensische Studentenorganisationen hatten die Demonstration unter dem Motto «Stoppt den Genozid am palästinensischen Volk» bereits in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien angekündigt. Dies hatte Protest der jüdischen Gemeinschaften in Italien ausgelöst.
Bei einem anti-israelischen Protest war es am vergangenen Samstag im norditalienischen Vicenza zu Ausschreitungen gekommen. An der Demonstration beteiligten sich etwa 500 Linksaktivisten, die sich Zugang zur Schmuck- und Edelsteinmesse «Vicenza Oro» verschaffen wollten, um gegen die Anwesenheit eines israelischen Ausstellers zu protestieren.
Bei den Ausschreitungen gab es zu einigen Verletzte unter den Polizisten. Mit grossen Transparenten, auf denen «Stop Global War», «Free Palestine», «Let's block Israel» zu lesen war, demonstrierten die Linksaktivisten.
Seit Beginn des Nahost-Konflikts in Oktober finden wöchentlich pro-palästinensische Demonstrationen in Mailand und Rom statt.