Italienischer Tourist endet nach Corona-Test obdachlos auf Mykonos
Ein junger Italiener endet nach einem positiven Corona-Test in den Ferien beinahe obdachlos auf den Strassen von Mykonos. Die Einheimischen müssen ihn retten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein junger Italiener muss wegen einer Corona-Infektion auf Mykonos in Quarantäne.
- Doch die Behörden organisieren kein Zimmer für die Isolation des 18-Jährigen.
- Also landet er auf der Strasse – bis ihn die Einheimischen retten.
Ein junger Italiener will seine bestandenen Abschlussprüfungen mit einer Gruppe von Freunden auf der griechischen Ferieninsel Mykonos feiern. Doch statt die Nächte durchzutanzen, verbrachte er sie beinahe obdachlos auf einer Parkbank – wegen einer Corona-Infektion.
Eine Corona-Infektion als Souvenir
Die Ferien begannen für die acht Freunde bereits denkbar schlecht: Am Tag vor ihrer Ankunft auf Mykonos hatte die griechische Regierung ihre Corona-Massnahmen wieder verschärft. Bars und Restaurants müssen ab Mitternacht schliessen, Partys sind de facto verboten, weil man in Clubs nur noch sitzen darf.
Am Tag vor ihrer Abreise muss die Gruppe einen negativen Corona-Test für ihren Rückflug organisieren. Doch der 18-jährige Lorenzo* wird positiv getestet, wie er dem «Greek Reporter» erzählt. Während seine Freunde sich also auf den Heimweg machen, muss er auf der Ferieninsel in Quarantäne.
Für Fälle wie Lorenzo hat die griechische Regierung eigens «Covid-Hotels» eingerichtet. Sie sind für Touristen konzipiert, die sich mit dem Virus anstecken, damit sie ihre Quarantäne vor dem Rückflug an einem sicheren Ort verbringen können. Nach einem positiven Test weist die griechische Gesundheitsbehörde EYOPP den Betroffenen umgehend ein Zimmer zu.
Einheimischer rettet 18-jährigen «Obdachlosen»
Nur: Die Behörden melden sich einfach nicht. Auch Lorenzos Kontaktaufnahme bleibt unbeantwortet, die italienische Botschaft kann ihm auch nicht weiterhelfen. Eine Nacht kann er noch in seinem bisherigen Hotel verlängern, dann muss er raus. Eine neue Unterkunft findet er während der Hochsaison so kurzfristig nicht.
Verzweifelt meldet er sich am Abend beim Gesundheitszentrum auf der Insel und schildert seinen Fall. Die Angestellten können aber auch nichts versprechen und lassen den jungen Mann stundenlang auf einer Bank vor dem Gebäude warten.
Dort findet ihn ein alter Einheimischer, in Tränen aufgelöst ab der Aussicht, die kommenden Nächte auf der Strasse schlafen zu müssen. Der Mann hat Mitleid und kontaktiert ein paar Bekannte, darunter einen lokalen TV-Sender. Über diesen wird die Geschichte spätabends an die Direktorin des Gesundheitszentrums getragen.
Kurz vor Mitternacht lässt diese kurzfristig eines der wenigen Patientenzimmer im Gesundheitszentrum für Lorenzo einrichten. Gleichzeitig nimmt sie persönlich Kontakt mit den Gesundheitsbehörden auf.
Und siehe da: Am nächsten Morgen meldet sich die EYOPP endlich bei Lorenzo, über 48 Stunden nach seinem positiven Testergebnis. Sie haben einen Platz in einem Covid-Hotel auf der Insel für ihn arrangiert. Dort verbringt er jetzt seine Tage in Isolation, bis seine Quarantäne abgelaufen ist.
* Name geändert