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Italiens Premier muss wegen Coronakrise vor Staatsanwalt erscheinen

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Italien,

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte muss sich im Umgang mit der Corona-Krise in der Lombardei den Fragen der Staatsanwaltschaft stellen.

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte sieht sich wegen der Coronakrise, die in der Region Bergamo besonders viele Todesopfer gefordert hat, mit einer Strafklage konfrontiert. (Archivbild)
Italiens Regierungschef Giuseppe Conte sieht sich wegen der Coronakrise, die in der Region Bergamo besonders viele Todesopfer gefordert hat, mit einer Strafklage konfrontiert. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/FILIPPO ATTILI / CHIGI PALACE HANDOUT

Das Wichtigste in Kürze

  • Angehörige von Opfern der Corona-Krise in der Lombardei wollen Gerechtigkeit.
  • Sie haben Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet und wollen Antworten.
  • Nun muss unter anderem Italiens Premier vor dem Staatsanwalt der Region aussagen.

Hinterbliebene von Opfern haben am Mittwoch in der stark betroffenen Provinz Bergamo Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Sie werfen den Behörden vor, wegen Fahrlässigkeit und Inkompetenz für zahlreiche Todesfälle durch das Virus verantwortlich zu sein.

Conte, Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese sollen alle bei der Staatsanwaltschaft als Zeugen gehört werden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

«Wir werden am Freitag reden. Ich werde alles sagen, was ich weiss, in aller Gelassenheit», sagte Conte am Mittwochabend. Es geht vor allem um die Frage, ob die als Corona-Hotspots bekannten Orte Alzano Lombardo und Nembro zu spät abgeriegelt worden sind.

«Wir sind alle aus der Gegend um Bergamo und haben ähnliche Geschichten, Geschichten von Familientragödien. Wir suchen klare und ernsthafte Antworten der Staatsanwälte», sagte Cristina Longhini von der Gruppe «Noi Denunceremo» (Wir werden anklagen). Diese besteht aus Angehörigen von Menschen, die an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben sind.

Die Provinz Bergamo war das Epizentrum der Corona-Krise in Italien. Vor allem an der Regionalregierung der Lombardei wurde Kritik laut, die Gegend nicht zur roten Zone erklärt zu haben. Die Region weist die Vorwürfe zurück und verweist auf die Regierung in Rom, die eine solche Entscheidung hätte treffen müssen.

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