Julian Assange: Reporter ohne Grenzen fordern sofortige Freilassung
Am 4. Januar soll die britische Justiz entscheiden, ob Julian Assange an die USA ausgeliefert wird. Reporter ohne Grenzen fordert seine sofortige Freilassung.
Das Wichtigste in Kürze
- Dem Wikileaks-Gründer Julian Assange droht in den USA ein Strafmass von 175 Jahren.
- Am 4. Januar entscheidet die britische Justiz, ob er ausgeliefert wird.
- Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert Assanges sofortige Freilassung.
Im Prozess um den US-Auslieferungsantrag für Wikileaks-Gründer Assange soll am 4. Januar ein Urteil fallen. Ein UN-Experte stellt der britischen Justiz schon jetzt ein verheerendes Zeugnis aus. Reporter ohne Grenzen fordern seine sofortige Freilassung.
Die Gerichtsentscheidung über eine Auslieferung von Julian Assange in die USA steht kurz bevor. Nun hat die Organisation Reporter ohne Grenzen die sofortige Freilassung des Wikileaks-Gründers gefordert.
«Die US-Anklage gegen Julian Assange ist eindeutig politisch motiviert», sagte Geschäftsführer Christian Mihr am Freitag. «Die USA wollen ein Exempel statuieren und eine abschreckende Wirkung auf Medienschaffende überall auf der Welt erzielen.» An diesem Montag (4. Januar) entscheidet ein Gericht in London über die Auslieferung.
«Pressefreiheit steht auf dem Spiel»
«Wenn die USA mit ihrem Auslieferungsantrag erfolgreich sind und Assange vor Gericht stellen, droht dasselbe Schicksal künftig jedem Journalisten und jeder Journalistin weltweit, die geheime Informationen von öffentlichem Interesse veröffentlichen», sagte Mihr. «Hier stehen die Zukunft von Journalismus und Pressefreiheit weltweit auf dem Spiel.»
Die US-Justiz wirft dem gebürtigen Australier Assange vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning – vor einer Geschlechtsumwandlung damals als Bradley Manning bekannt – geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben.
Julian Assange drohen 175 Jahre Haft
Der 49-Jährige habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht, lautet der Vorwurf. Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat. Jahrelang hatte sich Assange einer Festnahme durch Flucht in die ecuadorianische Botschaft in London entzogen. In den USA droht ihm im Falle einer Verurteilung ein Strafmass von bis zu 175 Jahren.