Julian Assange – Spanische Wächter plaudern über exzentrischen Gast

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Grossbritannien,

Julian Assange sass jahrelang in der Botschaft Ecuadors in London fest. Dabei wurde er von einem Sicherheitsdienst bewacht – dessen Mitarbeiter packen nun aus.

Julian Assange
Julian Assange nach seiner Verhaftung in London. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Julian Assange sass jahrelang in der ecuadorianischen Botschaft in London fest.
  • In dieser Zeit soll sich der Whistleblower exzentrisch benommen haben.
  • Die Reperatur der Toilette von Assange kostete zum Beispiel 4000 Euro.

Teurer Klempner für einen exzentrischen Gast: Um die Toilette des jahrelang in der Botschaft Ecuadors in London festsitzenden Wikileaks-Gründer Julian Assange zu reparieren, wurde 2016 eigens ein Installateur aus dem spanischen Valencia eingeflogen. Die aus Spanien stammenden Sicherheitsleute des gebürtigen Australiers befürchteten nämlich, dass ein lokaler Klempner das Klo verwanzen könnte. Kosten des viertägigen Einsatzes: 4000 Euro (umgerechnet rund 4540 Franken).

Dies berichtete die spanische Tageszeitung «El País» heute Sonntag unter Berufung auf frühere Beschützer des am Donnerstag in London verhafteten Enthüllers. Demnach kümmerte sich jahrelang eine im südspanischen Cádiz ansässige Firma um die Sicherheit des Gastes. Sie wurde direkt von einem Geheimdienst in Quito bezahlt.

«El Juli» hatte berühmte Gäste

Ihren Schützling nannten die Spanier intern «den Gast» oder auch «El Juli», eine Verkürzung seines Vornamens, aber auch Name eines berühmten Toreros. Assange pflegte spät schlafen zu gehen und spät aufzustehen. Auch wenn er die Botschaft nicht verlassen konnte, empfing er jede Menge Besucher, darunter Lady Gaga, Yoko Ono und ihren Sohn Sean Lennon oder die Modedesignerin Vivienne Westwood, die ihm Essen brachte.

Die Spanier beobachteten demnach auch das exzentrische Benehmen Assanges. TV-Interviews gab er in Unterhosen, angezogen sei er nur vom Gürtel aufwärts gewesen, also dem auf dem Bildschirm sichtbaren Teil seines Körpers. Er habe sich gehen lassen und die Toilette nach Benutzung nicht gespült.

Julian Assange skateboardete im Flur

Die Botschaftsmitarbeiter störte es auch, wenn er in einem kleinen Raum auf einer elektrischen Herdplatte kochte. Die lange Zeit in der Botschaft vertrieb er sich manchmal mit Skateboardfahren oder Ballspielen im Flur.

Der Einsatz des spanischen Teams endete 2017, als in Quito der linke Präsident Rafael Correa von dem gemässigten Lenín Moreno abgelöst wurde. In der vorigen Woche entzog Ecuador Assange den diplomatischen Schutz, woraufhin er von der britischen Polizei festgenommen wurde. Ihm droht die Auslieferung in die USA.

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