Keine Zukunft? Gen-Z-Lehrling will schon aufgeben

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Deutschland,

Ein junger Lehrling ist schon jetzt vom Berufsleben frustriert: «Ich bin Gen Z und hab keine Lust mehr.» Er sehe keine Zukunftsperspektiven.

GenZ Lehrling
Ein junger Elektriker-Lehrling aus Deutschland sieht in seinem Job keine Perspektive mehr. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Lehrling aus Deutschland hat sich auf Reddit den Frust von der Seele geschrieben.
  • Die Aussage ist klar und deutlich: «Ich bin Gen Z und hab keine Lust mehr.»
  • Er denkt, dass er mit seinem Beruf niemals genügend Geld verdienen werde.

«Ich bin Gen Z und hab keine Lust mehr.» Diese Aussage hat ein junger Elektriker-Lehrling aus Deutschland kürzlich auf Reddit gepostet.

Der junge Mann lebt noch bei seinen Eltern und verdient in der Lehre 830 Euro (rund 780 Franken) netto. Nach dem Lehrabschluss erwartet ihn wohl ein Gehalt von etwa 2100 Euro (rund 1960 Franken).

Eine Summe, die ihm nach eigener Einschätzung nicht ausreichen wird, um Eigentum zu erwerben. Und auch nicht, um auf den gewünschten Lebensstandard zu kommen.

«Es ist mathematisch wahrscheinlicher, dass ich mit 100 Versuchen eher Youtuber oder Unternehmer werde. Wahrscheinlicher als jemals genug Geld mit einem Job zu verdienen.»

Sein Traum von einem eigenen Haus scheint weit entfernt. «Niemals einen eigenen Garten haben, niemals eine eigene Garage. Niemals ein Auto, was nicht auf Pump gekauft ist. Nicht mal 'ne Rente», schreibt er.

«Die Realität ist brutal»

Die Diskussionen in den Kommentaren auf Reddit zeigen, dass er nicht alleine ist mit seinen Sorgen. Viele glauben, dass ohne Erbschaft oder bereits vorhandenes Eigentum die Chancen auf finanziellen Erfolg gering sind. Die Möglichkeit durch harte Arbeit voranzukommen scheint für viele nicht mehr gegeben.

Andere machen dem jungen Lehrling Mut und schreiben, dass auch sie in seinem Alter nicht mehr verdient hätten. Würde er hart arbeiten und genügend sparen, sei ein Hauskauf in der Zukunft durchaus realistisch.

Denkst du, dass sich die Generation Z mit einem normalen Job noch ein Haus leisten kann?

Er hingegen ist sich sicher: «Ich bin mir 100 Prozent sicher, dass Jobs niemals der Weg sein werden, um aus diesem Scam (Deutsch: Betrug, Anmerkung d. Redaktion) rauszukommen.»

Es macht aus seiner Sicht Sinn, dass so viele Leute drogenabhängig seien oder den ganzen Tag Tiktok scrollen würden. «Die Realität ist brutal.»

Seinen Post auf Reddit schliesst er mit folgendem Satz ab: «Ich hab das übrigens während meiner Arbeitszeit geschrieben.»

Kommentare

User #5465 (nicht angemeldet)

Dieses Anspruchsdenken ist erstaunlich und für mich befremdlich. Auch ich habe einen Beruf gelernt, anschließend mehrfach studiert und dann irgendwann ein Haus gebaut. Ich habe dafür etwa 20 Jahre gebraucht. Die Kriegsgeneration mag dafür sogar noch länger gebraucht haben. Für mich ist irgendwie der Leistungsgedanken verloren gegangen. Ein Volk von Youtubern wird volkswirtschaftlich vermutlich nicht überleben.

User #2708 (nicht angemeldet)

Über die Gen Z diskutieren aber nicht mit Gen Z auf gleicher Augenhöhe ihre Sorgen anhören. Da liegt das Problem. Es ist nicht ihre Schuld, dass sie meinen, sie würden unglücklich sein, wenn sie kein Haus besitzen würden. Wir leben den Kindern und Jugendlichen Materialismus vor, was erwarten wir den? Erst wer lernt, bescheiden zu leben und keine grosse Erwartungen an die Zukunft hat, wird mit seinem Leben glücklich. Denn die Bedingungen werden niemals für alle gleich gut sein. Erstmal das verstehen. Danach hadt du immer noch Kopf frei und kannst deine Rechte politisch durchsetzen. Aber mit einem Körper voller Sorgen und Kummer wird das nichts....

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