Kiesewetter: Kanzlerreise nach Kiew ist «verlogen»

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Deutschland,

Deutschlands Bundeskanzler Scholz ist in die von Russland angegriffene Ukraine gereist. In der Union stösst dies auf Kritik. Und auch bei Sahra Wagenknecht.

Wenig überraschend: Auch Wagenknecht kritisiert den Besuch. (Archivbild)
Wenig überraschend: Auch Wagenknecht kritisiert den Besuch. (Archivbild) - Fabian Strauch/dpa

Der CDU-Aussenpolitiker Roderich Kiesewetter hat den Ukraine-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als unglaubwürdiges Wahlkampfmanöver kritisiert. Der «Augsburger Allgemeinen» sagte er: «Scholz macht Wahlkampf auf dem Rücken der ukrainischen Bevölkerung und bedient zugleich russische Angst-Narrative.»

Nach Ansicht von Kiesewetter möchte Scholz mit der Reise nach Kiew «der zunehmenden Kritik in Deutschland an seinem verantwortungslosen Wahlkampf entgegenhalten». Die Ukraine dringe auf eine sofortige Einladung in das Nato-Bündnis, weitreichende Waffen und die Freigabe, militärische Ziele in Russland zu treffen. Weil Scholz diese Forderungen ablehne, sei der Besuch «verlogen».

Er schwäche zudem die europäische Sicherheit und richte Schaden im westlichen Bündnis an, hiess es. «Das ist eine Hybris und ein Affront unseren Partnern in Europa gegenüber, die gemessen am Bruttoinlandsprodukt ein Vielfaches von Deutschland leisten», sagte er der Zeitung. «

Kritik auch von Wagenknecht

BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht kritisierte die Waffenzusagen von Scholz an die Ukraine scharf. «Als Kanzler ohne Mehrheit schon wieder teure Waffengeschenke zu machen, ist nicht nur rücksichtslos gegenüber den deutschen Steuerzahlern, in deren Land Krankenhäuser schliessen und Schulen verrotten, sondern bedeutet auch, dass das Sterben in der Ukraine weitergeht und noch mehr junge Männer an der Front ihr Leben verlieren», sagte sie. Wagenknecht bekräftigte ihre Sicht, dass der Krieg «aussichtslos» sei. Selbst in der Ukraine wolle eine Mehrheit Friedensgespräche, auch um den Preis von Kompromissen.

Kanzler Scholz traf heute zu seinem ersten Ukraine-Besuch seit zweieinhalb Jahren ein. Er kündigte weitere Rüstungslieferungen an das von Russland angegriffene Land im Wert von 650 Millionen Euro noch im Dezember an. Deutschland gilt nach den USA als wichtigster Waffenlieferant der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland.

Kommentare

User #1703 (nicht angemeldet)

gehe mal davon aus, dass Scholz sich bereits im Wahlmodus befindet und sich bei seinen Landsleuten als der "gute Mann für alle Fälle" mit Weitsicht erlaufen will. Ob das allerdings so hinhauen wird wie er sich das vorstellt, sei mal dahin gestellt

User #2132 (nicht angemeldet)

Was passiert wohl wenn sich der Sieg von Russland abzeichnet??? Viele Ukrainer werden nach Europa flüchten. Würde ich auch wollen. Ich würde nicht in einem von Russen besetzten Ukraine leben wollen

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