In einem weiteren Versuch, russische Truppen von wichtigen Nachschubwegen abzuschneiden, hat die Ukraine zwei Brücken zur Halbinsel Krim angegriffen.
Blick auf das Mutterland-Denkmal in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Blick auf das Mutterland-Denkmal in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Efrem Lukatsky

Das Wichtigste in Kürze

  • Ukraine greift Brücken zur Krim an, um russische Truppen abzuschneiden.
  • Tschonhar-Brücke zwischen Krim und Ukraine wurde beschädigt, Verkehr gesperrt.
  • Ukrainische Streitkräfte reklamieren die Angriffe auf Versorgungsrouten der Russen.
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Dem Besatzungschef des südukrainischen Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, zufolge wurde die Tschonhar-Brücke zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland von einer Rakete getroffen und beschädigt. Der Verkehr musste demnach gesperrt werden. Auch etwas weiter nordöstlich bei Henitschesk sei eine Brücke mit mehreren Raketen beschossen worden, schrieb Saldo auf Telegram.

Den russischen Besatzungsbehörden der Krim zufolge war nach den Angriffen der Autoverkehr zur Halbinsel im Norden nur noch an zwei Verbindungswegen zum Festland möglich. Am Abend gab der russische Zivilschutz zudem die Sperrung der Fährverbindung zur Krim über die Strasse von Kertsch bis zum Montagmorgen bekannt.

In einem unüblichen Vorgehen reklamierten die ukrainischen Streitkräfte die Angriffe wenige Stunden später für sich. Ihren Angaben zufolge waren die «zwei wichtigen Versorgungsrouten der russischen Besatzer» am Sonntagnachmittag angegriffen worden. Davor hatte Kiew Angriffe auf Brücken zur Krim erst viel später eingeräumt. Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben zunächst nicht.

Die Tschonhar-Brücke ist eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee, die seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Sie wurde in diesem Sommer bereits mehrfach von den Ukrainern im Zuge ihrer Gegenoffensive angegriffen. Kiew will alle von Russland besetzten Teile seines Staatsgebiets befreien – und dazu zählt auch die bereits 2014 völkerrechtswidrig von Moskau einverleibte Krim.

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