Koks als Spesen abgerechnet: Britischer Ex-Abgeordneter muss in Haft
Das Gericht verurteilte Jared O'Mara zu vier Jahren Haft. Unter anderem reichte der Politiker Dokumente einer erfundenen Autismus-Organisation ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein britischer Abgeordneter rechnete die Kosten für seinen Kokainkonsum als Spesen ab.
- Dafür wurde er nun zu vier Jahren Haft verurteilt.
Weil er mit gefälschten Abrechnungen seine Kokainkosten als Spesen abrechnete, muss ein früherer britischer Abgeordneter vier Jahre ins Gefängnis. Das entschied ein Gericht in der englischen Stadt Leeds, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Donnerstag berichtete.
Unter anderem reichte O'Mara dafür Dokumente einer Organisation ein, die sich angeblich für Menschen mit Autismus einsetzt. Doch die Organisation existierte nicht, wie sich später herausstellte.
Und die von Jared O'Mara angegebene Adresse war die einer McDonald’s-Filiale. Einen Freund stellte er zum Schein als Mitarbeiter ein. Dafür rechnete er ebenfalls Kosten ab, obwohl der gar keine Gegenleistung brachte.
Politiker schon zuvor stark kritisiert
O'Mara war 2017 für die Labour-Partei im Wahlbezirk Sheffield Hallam gewählt worden. Er verdrängte den ehemaligen Vize-Premier und früheren Chef der Liberaldemokraten Nick Clegg. Dass er der Aufgabe nicht gewachsen war, stellte sich jedoch schon bald heraus.
Zahlreiche Vorwürfe machten ihn schnell zum Aussenseiter. Ihm werden homophobe Äusserungen im Netz bis hin zu Belästigung einer Mitarbeiterin mit unangemessenen WhatsApp-Nachrichten vorgeworfen. Er verliess die Labour-Partei, behielt aber noch bis zur nächsten Wahl im Dezember 2019 seinen Abgeordnetensitz.
