Kreml begründet Zugangsverbot zu Flutgebiet mit Sicherheitsproblemen
UN-Vertreter werden von Russland nicht in die überfluteten Gebiete südlich des Kachowka-Staudammes gelassen. Das Land schiebt Sicherheitsbedenken vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland blockiert den Zugang zu Flutgebiet wegen Sicherheitsbedenken.
- Kremlsprecher Peskow: «Schwer, ihre Sicherheit zu gewährleisten».
- Kiew beschuldigt Russland, Rettungsaktionen im Flutgebiet zu boykottieren.
Nach Angaben aus dem Kreml lässt Russland Vertreter der Vereinten Nationen wegen Sicherheitsproblemen nicht in die Flutregion südlich des zerstörten Kachowka-Staudamms in der Ukraine.
«Das ist alles sehr schwer. Es ist schwer, ihre Sicherheit zu gewährleisten und viele andere Nuancen«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zuvor hatten die Vereinten Nationen beklagt, keinen Zugang zu den russisch besetzten Überschwemmungsgebieten zu bekommen.
Er kenne die Details nicht, sagte Peskow. Die Schuld dafür schob er zugleich Kiew zu. Es sei sehr schwierig, von ukrainischer Seite auf das von Moskau kontrollierte Dnipro-Ufer zu kommen.
«Da gibt es ständigen Beschuss, ständige Provokationen, es werden zivile Objekte, Menschen und Bevölkerung beschossen. Leute sterben», sagte der Sprecher von Russlands Präsident Wladimir Putin. Kiew wiederum wirft Russland vor, die ukrainischen Rettungsaktionen im Flutgebiet zu boykottieren und Helfer zu beschiessen.
Dutzende Orte überflutet
Der Kachowka-Damm wurde vor knapp zwei Wochen zerstört. Das auslaufende Wasser des Kachowka-Stausees hat Dutzende Ortschaften vor allem im südukrainischen Gebiet Cherson geflutet. Ukrainischen Angaben zufolge sind bisher 17 Todesopfer bekannt. 13 davon seien ertrunken, 4 erschossen worden.
Der Statthalter des russisch besetzten Teils von Cherson, Wladimir Saldo, sprach seinerseits zuletzt von 18 Toten auf seiner Seite des Flusses.