Cannabis

Kritik an Erhöhung der Cannabis-Grenzwerte im Verkehr

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Deutschland,

Cannabis-Konsum ist für Erwachsene jetzt legal – doch Widerstand dagegen regt sich weiter. Kritik kommt nicht nur aus der Politik.

Die Cannabis-Debatte geht auch nach der Legalisierung weiter.
Die Cannabis-Debatte geht auch nach der Legalisierung weiter. - Sebastian Gollnow/dpa

In der Diskussion um eine Anhebung des Cannabis-Grenzwerts im Strassenverkehr mehren sich kritische Stimmen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, er sehe die von einer Expertenkommission vorgeschlagene Erhöhung des Grenzwerts von THC «sehr skeptisch».

Bislang begehen Verkehrsteilnehmer, bei denen der Cannabis-Wirkstoff THC nachgewiesen wird, eine Ordnungswidrigkeit. In der Rechtsprechung hat sich dafür der niedrige Wert von 1 Nanogramm THC je Milliliter Blut etabliert, ab dem Geldbussen, Punkte und Fahrverbot drohen.

Nach dem Vorbild der 0,5-Promille-Marke für Alkohol soll aber auch ein Toleranz-Grenzwert für THC kommen. Eine Expertenkommission schlug 3,5 Nanogramm vor. Erst ist aber der Bundestag am Zug, ein Gesetz dafür zu beschliessen, was noch dauern dürfte.

«Erwarte fatale Auswirkungen auf die Unfallzahlen»

Der TÜV-Verband sprach sich gegen die Empfehlung der Expertenkommission aus. «Die geplante Schaffung eines Grenzwerts in Höhe von 3,5 ng/ml THC im Blutserum bei Cannabiskonsum im Strassenverkehr lehnen wir ab», sagte Fani Zaneta, Expertin für Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die vorgeschlagene Erhöhung sei verfrüht und auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse derzeit wissenschaftlich nicht begründbar. «Zudem vermittelt die Festlegung eines THC-Grenzwerts im Strassenverkehr die völlig falsche Botschaft, dass es tolerierbar sei, unter gewissem Drogeneinfluss Auto zu fahren», so Zaneta.

Reul bekräftigte, dass er mit der Legalisierung von Cannabis drastische Folgen für den Strassenverkehr befürchte: «Ich erwarte fatale Auswirkungen der Legalisierung auf die Unfallzahlen», sagte der CDU-Politiker.

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte Widerstand gegen die mögliche Erhöhung des Cannabis-Grenzwerts im Verkehr angekündigt.

Kommentare

User #1316 (nicht angemeldet)

Der 3.5ng Grenzwert ist schon sehr tief im vergleich zu Alkohol. Die Gegner wollten mit allen Mitteln die Legalisierung verhindern, und wollen durch die Hintertür alles mögliche tun um zu verhindern und sabotieren. Es geht denen gar nicht um Sicherheit. Sie können ihren Verlust nicht eingestehen, weil wenn die Katastrophen sich nicht bewahrheiten, ihre eigene Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand steht. Um so mehr, je mehr sie gegen die Legalisierung sturm gelaufen sind. Es geht denen nur um Macht und persönlichem Einfluss, und solche Themen sind für die ein Mittel zum Zweck. Viele simpele Leute fallen da rein.

User #6509 (nicht angemeldet)

Wenn ich kiffen darf brauch ich auch nicht zu fahren.

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