Kuleba zu Kriegsverlauf: Es ist schlecht, weil wir uns daran gewöhnen
Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba sieht angesichts des aktuellen Kriegsverlaufs eine akute Abstumpfungsgefahr. Da es keine grossen Entwicklungen gebe, komme man nach der morgendlichen Nachrichtenlektüre zu dem Schluss, dass alles mehr oder weniger ruhig sei, sagte Kuleba am Samstag am Rande eines Treffens mit Kollegen aus EU-Staaten in Schweden. Gleichzeitig sei es aber so, dass Russland täglich versuche, noch mehr Land einzunehmen und täglich stürben Menschen. «Ich denke, dass ist sehr schlecht, weil wir uns daran gewöhnen», sagte Kuleba.
Der ukrainische Aussenminister zog dabei auch Parallelen zum Titel des jüngst neu verfilmten Romans «Im Westen nichts Neues» von Erich Maria Remarque. Dieser schildert die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten.
Kuleba war am Samstag als Gast zum Abschluss eines zweitägigen Treffens der EU-Aussenminister in der Nähe von Stockholm eingeladen. Danach wollte er dort auch an einem Ministerforum mit Vertretern aus Ländern des indopazifischen Raums teilnehmen.