Küstenwache Italiens: Vier Migranten im Mittelmeer gestorben
Von den Küsten Nordafrikas legen immer wieder Menschen in seeuntauglichen Booten Richtung EU ab und geraten in Seenot. Nun gab es erneut Todesfälle.
Mindestens vier Migranten sind im zentralen Mittelmeer ums Leben gekommen. Die Behörden hätten ein Handelsschiff zu dem Boot in der algerischen Such- und Rettungszone (SAR) beordert, teilte die italienische Küstenwache in Rom mit.
Die 13 Migranten an Bord gerieten demnach wegen schlechten Wetters in Seenot. Als sie das Schiff sahen, sprangen sie der Mitteilung zufolge ins Wasser. Sechs Männer und eine Frau schafften es an Bord der «Christina B». Vier Menschen wurden tot aus dem Wasser geholt, zwei wurden noch vermisst.
Die algerischen Behörden baten die italienische Küstenwache am Samstag um Hilfe, weil sich die Migranten nah an Italiens Such- und Rettungszone und mehr als 100 Seemeilen von den Küsten des nordafrikanischen Landes entfernt befanden. Rom koordinierte dann den Einsatz.
Von den Küsten Nordafrikas legen immer wieder Menschen in seeuntauglichen Booten Richtung EU ab und geraten in Seenot. Viele wollen nach Italien, wo in diesem Jahr laut Innenministerium (Stand Freitag) bereits mehr als 93.600 Migranten über den Seeweg ankamen.
Die neue rechte Regierung will die Überfahrten unterbinden und stattdessen in Nordafrika Zentren einrichten, in denen Flüchtlinge Asyl in Europa beantragen können. Jüngst harrten Schiffe internationaler Hilfsorganisationen mit geretteten Migranten an Bord tagelang vor Italien in Erwartung, anlegen zu können, aus, was für einen diplomatischen Streit mit Frankreich und Deutschland sorgte.