Tausende Lastwagen-Fahrer Weihnachten im Stau

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Grossbritannien,

Weihnachten auf der Autobahn: Für Tausende Lastwagen-Fahrer hat so in Südostengland der Heiligabend begonnen. Seit Tagen stauen sich die Laster vor der Grenze. Bei vielen Fahrern liegen vor den Feiertagen die Nerven blank.

LKWs und PKWs reihen sich für die Fahrt durch den Eurotunnel von Dover nach Calais ein. Die britische-französisch Grenze soll über die Weihnachtsfeiertage offen bleiben und der Verkehr durch den Eurotunnel soll weitergehen. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa
LKWs und PKWs reihen sich für die Fahrt durch den Eurotunnel von Dover nach Calais ein. Die britische-französisch Grenze soll über die Weihnachtsfeiertage offen bleiben und der Verkehr durch den Eurotunnel soll weitergehen. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Grenze ist wieder offen, aber ein Ende des Staus ist noch lange nicht in Sicht: Wegen der in Grossbritannien neu entdeckten Coronavirus-Variante haben Tausende Lastwagen-Fahrer vor dem Ärmelkanal auch am Heiligabend noch im kilometerlangen Stau ausharren müssen.

«Wir haben uns geeinigt, dass die britisch-französische Grenze am Eurotunnel, Dover und Calais über Weihnachten offen bleiben soll, damit Lastwagenfahrer und Bürger so bald wie möglich nach Hause zurückkehren können», schrieb der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag auf Twitter. Sein französischer Kollege Jean-Baptiste Djebbari bestätigte die Einigung.

Frankreich hatte wegen der raschen Ausbreitung der neuen und möglicherweise besonders ansteckenden Corona-Variante in Grossbritannien die Grenzen geschlossen und erst in der Nacht zum Mittwoch wieder geöffnet.

Vom wichtigen britischen Hafen Dover sowie durch den Eurotunnel können nach Tagen des Stillstands wieder Güter nach Frankreich übersetzen. Da Frankreich jedoch bei der Einreise von jedem Fahrer einen negativen Corona-Test sehen will, müssen Tausende Wartende weiter ausharren - darunter schätzungsweise auch Hunderte aus Deutschland. Weniger als 100 Fahrzeuge hätten am Mittwochabend den Hafen von Dover verlassen, sagte ein Sprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur PA zufolge.

Französische Feuerwehrleute und britische Kräfte der Armee sollten helfen, möglichst schnell viele Fahrer zu testen. Neben 15 Angehörigen der Feuerwehr und 10 Freiwilligen des Zivilschutzes seien auch 10.000 Corona-Tests über den Ärmelkanal geschickt worden, teilte die Präfektur für die nordfranzösische Region Hauts-de-France am Donnerstag mit.

Auch auf der französischen Seite des Ärmelkanals richtete man sich zudem auf Extraschichten ein: «Der Hafen wird morgen geöffnet sein», kündigte der Chef der Hafenverwaltung von Calais, Jean-Marc Puissesseau, am Donnerstag an, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Üblicherweise sei der wichtige Fährhafen an Weihnachten geschlossen. Am Morgen seien zwei Fähren angekommen mit zusammen rund 100 Lastwagen an Bord. Üblicherweise könne eine Fähre mit 120 Lastwagen beladen werden. «Der Verkehr wird abhängen von der (Corona-)Testkapazität in Grossbritannien, sagte der Hafenchef.

EU-Verkehrskommissarin Adina Valean gab Frankreich die Schuld an dem Lastwagen-Chaos in Südostengland. «Ich verurteile, dass sich Frankreich gegen unsere Empfehlungen gerichtet und uns wieder in die Situation gebracht hat, in der wir im März waren, als die Lieferketten unterbrochen waren», twitterte Valean in der Nacht zum Donnerstag. Die Kommissarin rief die EU-Mitgliedstaaten auf, Ruhezeiten zu lockern und Feiertags-Fahrverbote aufzuheben, damit die Fahrer auch an den Weihnachtstagen zu ihren Familien zurückkehren können. Etliche von ihnen hatten bereits mehrere Tage im Stau verbracht, die Nerven lagen blank - teilweise kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei.

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