Lira Krise beschleunigt türkische Inflation auf knapp 18 Prozent
In der Türkei sind im August die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um rund 18 Prozent gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Lira-Krise schnellt die Inflation weiter in die Höhe.
- Die Teuerungsrate von rund 18 Prozent ist die höchste seit September 2003.
Die Lira-Krise treibt die Inflation in der Türkei immer weiter in die Höhe. Im August seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 17,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt am Montag in Ankara mit. Dies ist die höchste Teuerungsrate seit September 2003 und übertrifft die Befürchtungen von Analysten. Im Juli hatte die Rate bei 15,85 Prozent gelegen.
Seit Monaten ist die türkische Landeswährung Lira stark unter Druck, was die Inflation nach oben treibt, weil importierte Waren teurer werden. Im August kam es zu einem besonders rasanten Absturz der Währung auf neue Rekordtiefs zum Euro und Dollar. Ein Euro war zwischenzeitlich mehr als 8 Lira wert, zum Jahresbeginn waren es noch 4,5 Lira. Eine nachhaltige Erholung gab es bislang nicht.
Auslöser für den Absturz war unter anderem ein Streit mit den USA wegen der Inhaftierung eines US-Pastors in der Türkei. Zudem sehen Investoren die Unabhängigkeit der türkischen Notenbank in Gefahr. Langfristig machen der Türkei hohe Aussenhandelsdefizite, hohe Auslandsschulden sowie steigende Zinsen in den USA zu schaffen.