London: Russische Wagner-Söldner machen «Fortschritte» bei Kraftwerk
Das Verteidigungsministerium in London gibt zu, dass die Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg Fortschritte bezüglich der Einnahme des Kohlekraftwerks gemacht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wagner-Gruppe ist Russland unterstellt und involviert im Ukraine-Krieg.
- Vermutlich hat die russische Seite nun Fortschritte erzielt.
- Das grösste Kohlekraftwerk der Ukraine ist somit in Gefahr.
Nach Angaben von russischer Seite über die Einnahme des grössten ukrainischen Kohlekraftwerks hat auch Grossbritannien indirekt einen Erfolg der moskautreuen Truppen eingeräumt.
Söldner der sogenannten Wagner-Gruppe hätten vermutlich taktische Fortschritte rund um das Kraftwerk Wuhlehirsk im ostukrainischen Gebiet Donbass und beim nahen Dorf Nowoluhanske gemacht, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mit. «Einige ukrainische Streitkräfte wurden vermutlich aus dem Gebiet abgezogen», hiess es.
Zuvor hatten Medien der Donezker Separatisten die Eroberung gemeldet. Bilder sollten die Präsenz von Wagner-Söldnern vor dem Verwaltungsgebäude belegen. Von ukrainischer Seite gab es bisher keine Bestätigung. Der Generalstab erwähnte das Kraftwerk in seinem Lagebericht am Dienstagabend nicht mehr.
«Wagner-Gruppe» wohl mit Putin involviert
Die «Wagner-Gruppe» ist nach offiziell unbestätigten Berichten mit der russischen Regierung um Präsident Wladimir Putin verstrickt. Sie soll auch schon in Syrien, der Zentralafrikanischen Republik und auch früher in der Ukraine gekämpft haben.
Wie das britische Verteidigungsministerium weiter mitteilte, hat Russland seit 2014 mithilfe der Wagner-Gruppe erhebliche Anstrengungen unternommen, um sich Einfluss in Afrika zu sichern. Ziel sei, als Grossmacht anerkannt zu werden sowie sich Rohstoffe und die Unterstützung afrikanischer Staaten in internationalen Organisationen zu sichern.
Derzeit besucht der russische Aussenminister Sergej Lawrow mehrere afrikanische Staaten. Dabei werde er höchstwahrscheinlich versuchen, den Westen für die internationale Lebensmittelkrise verantwortlich zu machen, die durch den russischen Krieg gegen das wichtige Agrarland Ukraine ausgelöst wurde, hiess es in London.