Ein 39-jähriger Mann gelangte erfolgreich ohne Ticket an Bord eines Lufthansa Fluges in München und flog bis nach Stockholm.
Lufthansa könnte erstmals wieder das Ergebnis aus dem Vor-Corona-Sommer 2019 übertroffen.
Der Mann ging dreist vor. - Boris Roessler/dpa

Ein in Norwegen lebender Mann hat am Münchner Flughafen, dem zweitgrössten Verkehrsflughafen Deutschlands, durch seine gewagten Manöver für Aufsehen gesorgt. In Anlehnung an einen ähnlichen Vorfall in London-Heathrow zu Beginn dieses Jahres, gelangte der 39-Jährige, ohne ein Flugticket vorweisen zu müssen, am 4. und erneut am 5. August an Bord eines Linienfluges.

Taktik des blinden Passagiers

Der Norweger nutzte eine einfache Methode: Durch Anschliessen an einen anderen Fluggast während des Scannens der Bordkarte konnte er die Sicherheitskontrollen mit Erfolg durchlaufen. Bereits beim ersten Versuch bestieg er das Flugzeug, wurde jedoch von der Besatzung entdeckt und des Flugzeugs verwiesen, da der Flug ausgebucht war. Unbeeindruckt von diesem Rückschlag, versuchte der Mann es einen Tag später erneut und hatte dieses Mal Erfolg.

Flug nach Stockholm und Entdeckung

Der Mann ging an Bord von Lufthansa-Flug LH2418 und flog damit nach Stockholm. Bei der Ankunft in der schwedischen Hauptstadt bemerkte die Crew sein ungewöhnliches Verhalten – er wollte unmittelbar wieder zurück nach München fliegen. Die schwedische Polizei wurde eingeschaltet, die den unaufgeforderten Passagier in Gewahrsam nahm.

Lufthansa kappt die Gewinnerwartungen. (Archivbild)
Der blinde Passagier trug ein Messer auf sich. - Boris Roessler/dpa

Konsequenzen und Reaktionen

Als Resultat der Sicherheitslücke startete der Flughafen München eine Untersucheung, wie es dem Mann gelang, die automatische Bordkartenkontrolle zu umgehen. «Wir haben bereits das Personal an der Zugangskontrolle sensibilisiert und setzen zusätzliches Personal ein», betonte eine Sprecherin des Münchner Flughafens gegenüber «aeroTELEGRAPH».

Die Airlines Lufthansa, Deutschlands «Flagcarrier» mit Drehkreuzen in Frankfurt und München, untersucht ebenfalls den Vorfall.

«Die Aufklärung des Vorgangs ist in vollem Gange und wird noch einige Zeit benötigen. Festzuhalten ist, dass die Luftsicherheit zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt wurde», teilte eine Sprecherin der Airline mit. Die Lufthansa steht in stetigem Dialog mit den entsprechenden Behörden und Partnern.

Polizeiliche Untersuchungen

Die Münchner Polizei und die zuständigen Behörden in Stockholm haben mittlerweile Ermittlungen eingeleitet. Sie werden dem Norweger voraussichtlich Hausfriedensbruch und Beförderungserschleichung vorwerfen. «Ein Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge» wurde bei dem Mann in Stockholm gefunden, wie «aeroTELEGRAPH» berichtet.

Trotz dieses alarmierenden Umstands sei laut ersten Erkenntnissen von dem 39-Jährigen keine Gefahr ausgegangen. Das bedeutet, er hatte nicht vor, den Luftverkehr zu stören. Dies betont allerdings die Wichtigkeit der gründlichen Untersuchungen, die derzeit noch im Gange sind.

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