Maddie McCann: Chatprotokolle von Verdächtigem aufgetaucht
Das Wichtigste in Kürze
- Der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann ist ein vorbestrafter Sexualstraftäter.
- Er soll auch in den Vermisstenfall der kleinen Inga (5) verwickelt sein.
- Jetzt sind grausige Chat-Protokolle aufgetaucht.
Es sind grausige Details, die in den letzten Tagen zum möglichen Maddie-Entführer bekannt wurden. Der 43-jährige Deutsche Christian B. ist ein vielfach vorbestrafter Sexualstraftäter. Mindestens 17 Einträge soll er ausserdem im Strafregister haben.
Dem Mann wird auch vorgeworfen, am Verschwinden der 5-jährigen Inga beteiligt gewesen zu sein. Das Mädchen war im Jahr 2015 in Schönebeck (D) bei einem Familienausflug spurlos verschwunden. Wie auch im Fall der vermissten Madeleine McCann (3) soll sich B. zur der Zeit in der Nähe des Tatortes aufgehalten haben.
Und jetzt kommen weitere Einzelheiten ans Licht. Laut «Spiegel»-Recherchen soll B. in einem Chat über die Entführung und den sexuellen Missbrauch eines Kindes fantasiert haben.
Er wolle «etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen». Die Worte schrieb er 2013 in einem schriftlichen Gespräch mit einem Bekannten.
Dieser entgegnete, dies sei gefährlich. B. daraufhin: «Och, wenn die Beweise hinterher vernichtet werden.»
Polizei prüft Parallelen beider Vermisstenfälle
Maddie aus Grossbritannien verschwand 2007 aus einer Appartementanlage in Portugal. Die fünfjährige Inga in der Nähe von Stendal im Norden Sachsen-Anhalts (D) im Jahr 2015.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Maddie tot ist. Was tatsächlich geschah, ist bislang nicht bewiesen.
Ebenso unklar ist, was mit Inga geschah. Sie wollte während eines Familienausflugs Holz für ein Feuer sammeln. Umfangreiche Ermittlungen konnten aber auch diesen Fall bislang nicht klären.
Verdächtiger wohnte jeweils nahe beim Tatort
In beiden Fällen wohnte der beschuldigte jeweils nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt. Christian B. pendelte zwischen Deutschland und Portugal. Er wurde in beiden Ländern mehrmals straffällig.