Madrid schliesst riesiges Corona-Feldspital
Das schwer von der Corona-Pandemie betroffene Spanien hat einen wichtigen symbolischen Erfolg errungen. Ein provisorisches Spital konnte wieder schliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Spanien gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern.
- In Madrid musste ein Messezentrum Ende März in ein Spital umfunktioniert werden.
- Wegen sinkender Infektionszahlen konnte das provisorische Spital aber wieder schliessen.
Spanien ist eins der am schwersten von der Krise betroffenen Länder. Nun ist dem Land im Kampf gegen das Virus ein wichtiger symbolischer Erfolg gelungen.
Das Madrider Messezentrum Ifema wurde Ende Mai zu einem riesigen Feldspital umgebaut. Wegen sinkender Infektionszahlen konnte es nun aber wieder schliessen. Nach Angaben der Behörden wurden im Ifem mehr als 4000 Patienten behandelt. Lediglich 17 Kranke konnten im Ifema nicht gerettet werden.
Die meisten Kranken hätten das «Wunder-Spital gesund verlassen». Darunter eine 103-jährige Frau, sagte die Regierungschefin der Region Madrid, Isabel Díaz Ayuso, bei der Schliessungszeremonie. Man sei zuversichtlich, dass man selbst bei einem Wiederaufflammen der Pandemie nie wieder ein Spital im Ifema werde errichten müssen. Das Gesundheitssystem Madrids werde bereits «reformiert und modernisiert», betonte sie.
«Ort der Hoffnung für die Moral ganz Spaniens»
Die Klinik mit 1350 Betten, darunter 16 für Intensiv-Patienten, war in Rekordzeit von nur 48 Stunden errichtet und am 21. März eröffnet worden. Bei einem Besuch hatte König Felipe VI. die Einrichtung als «Ort der Hoffnung für die Moral ganz Spaniens» bezeichnet.
In Spanien haben sich nach Angaben der Behörden bis Freitag mehr als 215'000 Menschen erwiesenermassen mit Sars-CoV-2 infiziert. 24'800 starben an oder mit dem Virus. Madrid gilt mit über 60'000 Infektionen vor Katalonien (knapp 50'000) als das Epizentrum der Krise in Spanien.
Die Zahlen gehen aber im ganzen Land seit Wochen stetig zurück. Die strikte Ausgangssperre wird deshalb gelockert. Ab Samstag darf man erstmals nach sieben Wochen wieder spazieren gehen oder im Freien Sport treiben. Mit einem Vier-Phasen-Plan will man Ende Juni eine «neue Normalität» erreichen.