Mallorca: Geflüchtete Verdächtige kannten sich nicht alle
Zwei Männer, die an der Gruppenvergewaltigung in Mallorca beteiligt gewesen sein sollen, werden nach ihrer Festnahme in Frankreich nach Spanien ausgeliefert.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Verhaftete der Mallorca-Gruppenvergewaltigung werden nach Spanien ausgeliefert.
- Sie waren zuvor nach der Tat von der Insel geflohen und in Frankreich festgenommen worden.
- Ein Schweizer und sechs Franzosen sind bereits inhaftiert, einige kannten sich nicht.
Die Justizbehörden von Palma werden in Kürze die Auslieferung der beiden am Sonntag in Frankreich festgenommenen Touristen beantragen. Das berichtet die spanische Zeitung «Ultima Hora».
Den Jugendlichen wird vorgeworfen, an der Gruppenvergewaltigung einer britischen Urlauberin (18) in einem Hotel auf Mallorca beteiligt gewesen zu sein. Danach waren sie überstürzt von der Insel geflohen und im Elsass festgenommen worden. Der eine der beiden Verdächtigen wurde am Flughafen von Basel-Mülhausen-Freiburg geschnappt.
Wie es weiter heisst, würden die zwei Angeklagten jetzt – sie sind französische Staatsangehörige – in einigen Nebengebäuden der Gendarmerie festgehalten und warten darauf, in Kürze vor Gericht gestellt zu werden.
Das denkbarste Verfahren besteht demnach darin, dass der diensthabende Richter eine Aufnahme in Untersuchungshaft anordnet und dann den Auslieferungsbefehl an Spanien akzeptiert.
20 Videos von Vergewaltigung gemacht
Wie es weiter heisst, bestreiten alle Angeklagten in dem Fall offenbar, dass sie an der Gruppenvergewaltigung der jungen Britin auf Mallorca beteiligt waren und sprechen von einer «einvernehmlichen Beziehung».
Die zwanzig Videos, die die insgesamt acht Jugendlichen mit ihren Handys aufgenommen haben, entkräften diese Version der Dinge jedoch und bestätigen, dass es zu sexueller Gewalt gekommen ist.
Bei den Untersuchungen der Zivilgarde in Spanien kam zudem heraus, dass sich einige der Beteiligten gar nicht kannten. Sie wurden demnach von anderen Teilnehmern «ermutigt», an dem Missbrauch teilzunehmen.
Die sechs kurz nach der mutmasslichen Tat am Montag noch auf der Insel inhaftierten Personen befinden sich derzeit im Gefängnis. Auch ein Schweizer gehört zu dieser Gruppe.
