Malta will alle Migranten von der «Alan Kurdi» an Land lassen

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DPA, Riccardo Schmidlin

Malta,

Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi» hat 65 Menschen im Mittelmeer gerettet. Zunächst hatte Malta das Anlegen untersagt. Nun dürfen alle Migranten an Land.

Alan Kurdi
Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Italien liess auch Malta das Rettungsschiff «Alan Kurdi» zunächst nicht einlaufen.
  • Die Organisation Sea-Eye meldete am Mittag medizinische Notfälle an Bord.
  • Nun sollen alle Migranten an Land gelassen werden.

Malta hat sich bereiterklärt, alle 65 Migranten an Bord des deutschen Rettungsschiffes «Alan Kurdi» an Land zu lassen.

Die Menschen würden umgehend auf andere europäische Länder verteilt, teilten die Behörden Maltas am Sonntag nach Gesprächen mit der EU-Kommission und Deutschland mit. Zunächst hatte der Mittelmeer-Staat das Einlaufen verhindert.

Hitze-Kollaps an Bord

Allerdings: Bereits im Verlaufe des Nachmittags hatte sich Malta dazu bereit erklärt, drei der Migranten an Land zu lassen, wie ein Sprecher der Behörden bestätigt. Sie sind allesamt an Hitze kollabiert. Zwei der drei Migranten sind laut der Hilfsorganisation Sea-Eye minderjährig.

«Drei der Geretteten sind in sehr schlechtem Zustand. Sie sind stark abgemagert und geschwächt und müssen dringend zur medizinischen Behandlung an Land gebracht werden», so Sea-Eye-Einsatzleiter Gorden Isler.

Bereits am Sonntagmittag wurden medizinische Notfälle an Bord gemeldet. «Wir benötigen dringend medizinische Unterstützung und einen sicheren Hafen, um schlimmeres zu verhindern», warnt Sea-Eye auf Twitter. Die Hygiene an Bord ist laut der Hilfsorganisation Mediterranea «katastrophal». Zudem herrsche Wassermangel.

Das Schiff der Organisation Sea-Eye hatte nach eigenen Angaben 65 Migranten in internationalen Gewässern vor Libyen von einem Schlauchboot gerettet.

Alan Kurdi
Flüchtlinge an Bord des Seenotrettungsschiffs «Alan Kurdi». - dpa

Italien liess Schiff nicht einlaufen

Die «Alan Kurdi» – benannt nach dem dreijährigen syrischen Flüchtlingsjungen, dessen Leiche im Spätsommer 2015 an einem Strand in der Türkei angespühlt wurde – wollte zunächst im Hafen der italienischen Insel Lampedusa einlaufen.

Es hatte aber stundenlang vergeblich auf die Erlaubnis der dortigen Behörden gewartet. Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte dem Schiff verboten, dort in den Hafen einzulaufen.

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