Masern breiten sich weltweit stark aus - WHO fordert Impfung
Die Masern-Infektionen sind laut WHO und CDC innerhalb eines Jahres global um 20 Prozent angestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Masernfälle ist in einem Jahr weltweit um 20 Prozent gestiegen
- Fast 110'000 Tote forderte die Krankheit, meist Kinder unter fünf Jahren.
- Impfungen verhinderten laut WHO von 2000 bis 2020 etwa 57 Millionen Todesfälle.
Weltweit ist die Zahl der Masern-Infektionen innerhalb eines Jahres um 20 Prozent gestiegen. Das teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Fälle weltweit geschätzt bei 10,3 Millionen.
Fast 110'000 Menschen seien gestorben, die meisten davon Kinder unter fünf Jahren. Dies seien rund acht Prozent weniger als im Vorjahr gewesen. Der Grund: Grössere Ausbrüche ereigneten sich 2023 in Ländern, in denen Kinder besser ernährt waren und die Krankheit besser wegstecken konnten.
Zwei Dosen Impfstoff können Ansteckung verhindern
Eine der ansteckendsten Krankheiten der Welt sei mit zwei Dosen Impfstoff zu vermeiden, hiess es. Aber im vergangenen Jahr hätten 22 Millionen Kinder ihre erste Impfdosis nicht erhalten. Weltweit hätten 83 Prozent der Kinder eine erste Dosis erhalten, aber nur 74 Prozent eine zweite.
Wenn in jedem Land, in jeder Region und Gruppe 95 Prozent der Kinder geimpft sind, könnten Ausbrüche verhindert werden. Bei einer Masern-Ansteckung zeigen sich meistens zuerst Fieber, Lichtscheue und Entzündungen der Schleimhaut im Mund, anschliessend auch ein Hautausschlag.
Die meisten Fälle verlaufen ohne bleibende Folgen. Aber es besteht die Gefahr von Hirn-, Lungen- und Mittelohrentzündungen, die bleibende Schäden und den Tod verursachen können.
Masernimpfungen retten Millionen Leben
«Masernimpfungen haben mehr Leben gerettet als jeder andere Impfstoff der vergangenen 50 Jahre», sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Nach WHO-Angaben wurden zwischen den Jahren 2000 und 2020 wegen der Impfungen rund 57 Millionen Todesfälle verhindert. Es müsse mehr dafür getan werden, dass alle Kinder überall auf der Welt geimpft werden, so Tedros.
57 Länder hätten 2023 Ausbrüche gemeldet, fast die Hälfte davon in Afrika, teilten WHO und CDC weiter mit. Kinder verpassen unter anderem ihre Impfungen, wenn die Familien vor Gewalt und Konflikten auf der Flucht sind. Die Zahl der Konflikte und der Vertriebenen weltweit wächst seit Jahren.