Masern-Fälle in Bayern steigen: Experten warnen vor Impflücken
Die Zahl der Masern-Infektionen in Bayern ist 2024 deutlich gestiegen. Gesundheitsexperten rufen zur Impfung auf und warnen vor den Folgen.
In Bayern ist die Zahl der Masern-Infektionen im vergangenen Jahr stark angestiegen. Wie «bayern.de» berichtet, wurden im Jahr 2024 insgesamt 70 Masern-Fälle registriert.
Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar, als nur 14 Fälle gemeldet wurden. Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach äussert sich besorgt über diese Entwicklung.
Sie betont die Wichtigkeit von Schutzimpfungen und ruft die Bevölkerung dazu auf, ihren Impfstatus zu überprüfen. Die Ministerin warnt vor den möglichen schwerwiegenden Folgen einer Masern-Erkrankung.
Bundesweiter Trend
Der Anstieg der Masern-Fälle ist nicht nur auf Bayern beschränkt. Laut «rki.de» wurden im Jahr 2024 bundesweit bereits 560 Fälle gemeldet.
Dies markiert eine deutliche Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die Fallzahlen aufgrund der COVID-19-Pandemie stark zurückgegangen waren. Experten des Robert Koch-Instituts sehen einen besorgniserregenden Trend.
Sie weisen darauf hin, dass der Anteil der über 15-Jährigen unter den Erkrankten inzwischen bei über 50 Prozent liegt. Dies deutet auf Impflücken in dieser Altersgruppe hin.
Bayern: Impfquoten bei Kleinkindern rückläufig
Besonders alarmierend ist die Entwicklung bei Kleinkindern. Wie «tk.de» meldet, ist der Anteil der gegen Masern ungeimpften Kleinkinder in Bayern gestiegen.
Bei den 2020 geborenen Kindern haben 6,9 Prozent in ihren ersten beiden Lebensjahren keine Masernimpfung erhalten. Auch der vollständige Masernimpfschutz bei Zweijährigen ist rückläufig.
Nur 81,4 Prozent der 2020 geborenen Kinder in Bayern haben den vollen Impfschutz erhalten. Dies liegt deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt und den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.
Aufruf zur Impfung
Gesundheitsexperten appellieren an die Bevölkerung, bestehende Impflücken zu schliessen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zwei Impfungen im Alter von 11 und 15 Monaten.
Fehlende Impfungen können auch noch im späteren Alter nachgeholt werden. Die hochansteckende Viruserkrankung kann schwere Komplikationen verursachen.
Um eine Herdenimmunität zu erreichen und besonders gefährdete Gruppen zu schützen, ist eine Impfquote von etwa 95 Prozent notwendig.