Massenproteste in Georgien: 107 Festnahmen

Keystone-SDA
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Georgien,

In Georgien kam es in der Nacht auf Samstag erneut zu Protesten gegen die Regierung. Allein in Tiflis wurden über hundert Menschen festgenommen.

Proteste in Georgien
Bei Protesten gegen die Regierung in Georgien kam es zu hunderten Festnahmen. - EPA/DAVID MDZINARISHVILI

Die Polizei in der Südkaukasusrepublik Georgien hat nach eigenen Angaben allein in der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) 107 Menschen bei Protesten in der vergangenen Nacht festgenommen. «Ungeachtet der mehrfachen Aufrufe von Vertretern des Innenministeriums, sprengte die Aktion auf dem Rustaweli-Prospekt vor dem Parlamentsgebäude Georgiens mehrfach die vom Gesetz für Versammlungen und Kundgebungen festgelegten Normen», teilte das Ministerium zur Begründung mit. Demonstranten hätten Polizisten mit Steinen beworfen, Barrikaden gebaut und Gegenstände verbrannt.

Auslöser der Proteste sind die aus Sicht der Opposition gefälschten Wahlen und die Ankündigung der Regierung, die Beitrittgespräche mit der EU auf Eis zu legen.

Die Demonstrationen in der Nacht waren Augenzeugen zufolge die grössten in den vergangenen Wochen. Zehntausende sollen sich in Tiflis daran beteiligt haben, auch in anderen Städten wurde demonstriert.

Grosser Unmut unter Bevölkerung

Der Unmut ist gross, die Mehrheit der Bevölkerung ist Umfragen zufolge für einen EU-Beitritt, welcher auch als Ziel in Verfassung festgeschrieben ist.

Laut Polizeibericht wurden zehn Beamte bei den Auseinandersetzungen verletzt. Einer davon sei nach wie vor im Krankenhaus. Zur Anzahl der verletzten Demonstranten machten die Behörden keine Angaben.

Die Polizei setzte beim Auseinandertreiben der Menge Wasserwerfer und Tränengas ein.

Ende Oktober hatte sich die Regierungspartei Georgischer Traum bei umstrittenen Parlamentswahlen die Mehrheit gesichert.

EU-Beitrittsverhandlungen auf Eis

Nach schwerer Kritik – auch aus Brüssel – am Ablauf der Wahl, aber auch am zunehmend autoritären Kurs der Regierung, erklärte Ministerpräsident Irakli Kobachidse, die EU-Beitrittsverhandlungen mit der EU bis 2028 auszusetzen.

Georgischer Traum betrachtet die Brüsseler Kritik als Einmischung und Erpressung. Die Opposition wiederum befürchtet, dass durch die Abkehr von Europa Russland wieder mehr Einfluss in Georgien bekommt.

Kommentare

User #3975 (nicht angemeldet)

Es sind Ur wenige Menschen, die von NGOs bezahlt werden.

Contamination

Flüchtlinge aus Georgien sollten in der Schweiz erleichtert Asyl und Zugang zu den Sozialsystemen erhalten.

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