Medikamente in Grossbritannien werden wegen des Brexits knapp
Das Wichtigste in Kürze
- In Grossbritannien kommt es zu Engpässen bei Medikamenten.
- Experten vermuten, dass dies teils mit der Angst der Briten vor dem Brexit zu tun hat.
Medikamenten-Knappheit im Vereinigten Königreich: Etliche Medikamente sind derzeit nicht erhältlich. Laut Experten hat dies zumindest teilweise mit dem Brexit zu tun – die Regierung verneint dies.
Zu den knappen Tabletten gehören neben Schmerzmitteln vor allem Antidepressiva und blutdrucksenkende Pharmazeutika. Gesamthaft 80 Medikamente hat die Regierung auf die «Engpass-Liste» gesetzt, berichtet der «Spiegel». Noch im Oktober standen nur 45 auf derselben Liste.
Die Probleme sollen derweil auch in Nordirland, Wales und Schottland bestehen. Gareth Jones vom Apothekerverband «National Pharmacy Association» glaubt fest an einen Zusammenhang mit dem Brexit. Er glaubt, die Medikamente würden deswegen knapp, weil viele Briten aus Sorge vor einem chaotischen Brexit angefangen hätten, sie zu horten. Dies sagte er zur «BBC».
Die Regierung wiegelt ab. Und auch das Ministerium äusserte sich bereits im Dezember zum angeblichen Zusammenhang zum Brexit: Obwohl die Vertreter Pläne bekannt gaben, dass es Apothekern in Zukunft erlaubt sein soll, andere Medikamente herauszugeben als diejenigen, die verschrieben worden sind, streiten sie eine Verbindung ab.
Aber: Schon letzten Sommer hätten die Behörden die Pharmaunternehmen des Landes angewiesen, bis zum geplanten Brexit-Termin im kommenden März zusätzliche Vorräte für sechs Wochen anzulegen.