UNO

Millionen Kinder verpassen wegen Pandemie Routineimpfungen

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Genève,

Laut der UNO haben Millionen Kinder weltweit wegen der Corona-Pandemie Routineimpfungen verpasst. Die Anzahl an Ungeimpften stieg auf über 17 Millionen an.

Impfung
Ein Junge wird im Jemen gegen Diphterie geimpft. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Corona sank die Anzahl an Routineimpfungen an Kindern weltweit drastisch.
  • So stieg die Anzahl an Ungeimpften im letzten Jahr um 3,5 Millionen auf über 17 Millionen.
  • Geld und Personal wurden statt in Routineimpfungen zur Corona-Bekämpfung eingesetzt.

Die Corona-Pandemie verschlechtert auch den Schutz vor anderen Infektionskrankheiten. Millionen Kinder haben wichtige Impfungen zum Beispiel gegen Keuchhusten nicht erhalten, so die UN. Wegen der Corona-Krise sind Millionen Kinder nicht oder ungenügend gegen andere Infektionskrankheiten geschützt.

Die Zahl der Kinder, die keine Impfdosis gegen Infektionskrankheiten erhielten, stieg 2020 um 3,5 Millionen auf über 17 Millionen an. Das berichteten UN-Organisationen am Donnerstag in Genf. Ausserdem wuchs die Zahl der verpassten Teilimpfungen.

Geld für Routineimpfungen wurde für Pandemie-Bekämpfung eingesetzt

Geld und Personal für solche Routineimpfungen seien vielerorts zur Bekämpfung der Pandemie eingesetzt worden. Das stellten das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fest.

Eltern seien mit geschlossenen Gesundheitseinrichtungen konfrontiert gewesen. Ausserdem hätten manche ihre Kinder nicht impfen lassen, weil befürchteten, dass sie sich dabei mit dem Coronavirus anstecken könnten. Ausgangssperren waren laut Unicef und WHO eine weitere Hürde.

Henrietta Fore
Henrietta Fore, die geschäftsführende Direktorin von Unicef. - dpa

Besonders stark gingen Routineimpfungen im Mittleren Osten und Nordafrika zurück, sowie in Südostasien und auf dem indischen Subkontinent. Auch in Lateinamerika wurden sinkende Zahlen beobachtet, doch dort hatte es schon vor der Pandemie einen Negativtrend gegeben. In Europa, Afrika und Ostasien blieb die Lage relativ stabil.

Viele Länder hätten seit dem Vorjahr Fortschritte gemacht, um verpasste Impfungen nachzuholen. Das sagte Katherine O'Brien, die die Impf-Abteilung der WHO leitet. Manche Kinder werde man aber wohl nie mehr erreichen, sagte sie.

Durch die wachsende Zahl an ungeschützten Kindern sei auch das Risiko für Ausbrüche etwa von Masern oder Kinderlähmung gestiegen. Deshalb seien gezielte Aufhol-Aktionen nötig. «Wir müssen jetzt handeln, um diese Kinder zu schützen.»

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