Zwei Tote bei Brand in Flüchtlingslager Moria auf Lesbos
Bei einem Feuer im überfüllten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Stimmung bleibt angespannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Brand im Flüchtlingslager Moria sind zwei Menschen ums Leben gekommen.
- Die griechische Polizei setzte Tränengas gegen gewaltsam protestierende Bewohner ein.
Nach dem Tod von zwei Migranten – einer Mutter und ihres Kindes – auf der griechischen Insel Lesbos bleibt die Lage heute Montag im Registrierlager von Moria äusserst angespannt.
Dies sagte der Bürgermeister der Inselhauptstadt Mytilini, Stratos Kytelis, dem griechischen Nachrichtensender Skai. «Tausende Migranten müssen so schnell wie möglich aufs Festland. So kann es nicht weitergehen», so der Bürgermeister.
Die beiden Opfer seien bei einem Feuer in einer Containerwohnung ums Leben gekommen, berichteten griechische Medien. Wie das Feuer ausbrach, blieb zunächst unklar.
Gewaltsame Ausschreitungen
Die Tragödie löste gestern Sonntag teils gewaltsame Proteste der Bewohner des Lagers aus. Die Polizei setzte laut dem Bericht eines AFP-Korrespondenten Tränengas ein, um die Lage unter Kontrolle zu behalten. Aus Athen wurden zudem mit Armeehubschraubern zusätzliche Sicherheitskräfte eingeflogen.
Flüchtlinge gaben an, dass die Feuerwehr viel zu lange gebraucht habe, bis sie im Lager angekommen sei. «Das Feuer ist mitten im Lager ausgebrochen. Sechs oder sieben Unterkünfte standen in Flammen», berichtete der 15-jährige Fedus aus Afghanistan einem AFP-Reporter.
«Wir haben die Feuerwehr gerufen, aber es dauerte 20 Minuten, bis sie hier war.» Die Wut darüber habe die Bewohner zu den Ausschreitungen getrieben.
Feuerwehr: «Hatten Angst um unser Leben»
Georgios Dinos, der Sprecher der Gewerkschaft der Feuerwehrleute von Lesbos, verteidigte sich im griechischen Fernsehen: «Wir wurden angegriffen und konnten nicht sofort die Feuer im Lager löschen. Wir haben Angst um unser Leben gehabt.»
Das Lager Moria auf Lesbos steht seit Jahren in der Kritik, da es chronisch überfüllt ist. Nach der Ankunft von 3000 neuen Flüchtlingen im August hatte sich die ohnehin schwierige hygienische Situation in dem inmitten von Olivenhainen gelegenen Zeltlager weiter verschlechtert. Derzeit leben rund 13'000 Menschen in dem Lager, das eigentlich nur für 3000 ausgelegt ist.