Mittelmeer-Fischer können wegen Algen kaum aufs Meer
Die Adria wird immer wärmer – und sorgt so nicht nur für mehr Quallen. Fischer kommen mit ihren Booten teilweise kaum noch ins Meer raus.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Temperaturen von bis zu 30 Grad bricht die Adria derzeit Rekorde.
- Quallen und Algenschleim breiten sich aus.
- Letzterer verfängt sich in Schiffsschrauben.
Experten in Italien warnen vor den Folgen immer höherer Meerestemperaturen. Es drohe eine «Tropikalisierung» des Mittelmeers. Unter anderem könnte sich an der Adria unappetitlicher Algenschleim weiter ausbreiten.
Die Temperaturen in der nördlichen Adria lägen dieser Tage bei 30 Grad, berichtete die italienische Tageszeitung «La Repubblica». Das Blatt beruft sich auf Wissenschaftler.
Auch die Qualleninvasionen, die immer häufiger im Sommer gemeldet werden, seien ein Zeichen der klimatischen Änderungen. Meeresbiologe Roberto Danovaro sagte der Zeitung: «Die Adria hat Temperaturen wie die Malediven erreicht, ohne jedoch seine Farben zu haben.»
Tropen-Fische breiten sich immer mehr aus
Wegen der Hitzewelle seien die Lebensbedingungen für tropische Fische ideal. Sie breiteten sich in der Adria immer mehr aus.
Welche Folgen die Klimaveränderung auf lange Sicht haben wird, ist aber noch ungewiss. In der Adria wollen Biologen und Chemiker in diesem Sommer das Wasser testen und sich ein genaueres Bild machen.
Das Problem des Algenschleims habe sich durch die Hitzewelle der vergangenen Tage verschärft, gibt der Fischerverband Confcooperative Fedagripesca zu bedenken. Er fordert jetzt eine Expertenkommission. Diese solle die Entwicklung der Algenplage beobachten.
Der Verband verlangt ausserdem Unterstützung für die Fischer. Vor allem kleinere Boote könnten wegen des Schleims nicht einmal zum Fischen hinausfahren. Der Schleim bleibe in den Schiffsschrauben hängen. Beklagt werden auch Schäden an den Netzen.